Project Stardust

Iridium will standardisierte IoT-Dienste anbieten

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Satellitenkommunikations-Anbieter Iridium will im Rahmen von Project Stardust einen auf 3GPP 5G-Standards basierenden Narrowband-IoT-Dienst (NB-IoT) entwickeln.
Um Satellitenkommunikation für den Massenmarkt interessant zu machen, plant Iridium jetzt einen IoT-Service auf Basis von Mobilfunkstandards.
Um Satellitenkommunikation für den Massenmarkt interessant zu machen, plant Iridium jetzt einen IoT-Service auf Basis von Mobilfunkstandards.
Foto: Gorodenkoff - shutterstock.com

Einen neuen Vorstoß in Sachen Satellitenkommunikation für den Massenmarkt unternimmt Iridium. Nachdem das zum MWC 2023 angekündigte Projekt Snapdragon Satellite mit Qualcomm still und leise gescheitert war, plant Iridium einen neuen Versuch, um sein Satellitennetz für Smartphones und andere vernetzte Geräte attraktiv zu machen.

IoT per Satellit

Bei Project Stardust will der Betreiber diesmal jedoch standardbasiert vorgehen. So setzt man bei der Weiterentwicklung der eigenen Direct-to-Device-(D2D-)Strategie auf 3GPP 5G-Standards. Diese basieren auf dem Narrowband-Internet of Things (NB-IoT) Non-Terrestrial Network (NB-NTN) Service.

Iridium entwickelt sein erstes NB-IoT-Angebot zur Unterstützung von 5G-NTN-Nachrichten und SOS-Funktionen für Smartphones, Tablets, Autos und ähnliche Anwendungen. Der Dienst soll es Geräteherstellern ermöglichen, standardisierte Geräte mit einer Satellitenverbindung auszustatten. Das Iridium-Netz unterstützt weltweit etwa 1.300 SOS- und Notrufe (911 oder gleichwertig) pro Jahr und hat sofort verfügbare Systeme.

LEO-Satelliten

Project Stardust soll dabei die 66-LEO-Satelliten des Iridium-Netzes nutzen. Im Gegensatz zu Project Snapdragon Satellite, bei dem die Übermittlung kurzer Nachrichten im Vordergrund stand, soll der Funktionsumfangt diesmal über Notfallnachrichten hinausgehen.

Project Stardust im Detail.
Project Stardust im Detail.
Foto: Iridium

Schließlich positioniert Iridium Stardust auch für IoT-Geräte und betont die Nutzung NB-IoT-basierter Standards. Erste Tests im Rahmen von Stardust sollen im Laufe des Jahres 2025 beginnen. Offiziell soll der Dienst dann im Jahr 2026 zur Verfügung stehen.

Das macht die Konkurrenz

Fraglich ist aber, ob Iridium wirklich bis 2026 Zeit hat, einen satellitenbasierten NB-IoT-Dienst an den Start zu bringen. Schließlich sitzen auch andere Anbieter und Betreiber in den Startlöchern wie etwa Bullitt/Motorola und Inmarsat. Und mit T-Mobile und SpaceX gibt es einen weiteren Herausforderer, der Mobilfunkdienste via Satellit realisieren will - erste Satelliten dazu wurden Anfang Januar in den Orbit geschossen.

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