IT-Equipment - nicht mehr ganz frisch

29.04.2004
Die Macle GmbH ist seit Jahren auf die Distribution von End-of-Life-Produkten, vorwiegend von IBM, spezialisiert. Zudem ist der Distributor eine wahre Ersatzteil-Fundgrube für Auslaufmodelle. Und was sich im Lager nicht mehr findet, wird europaweit bestellt. Von ComputerPartner-Redakteurin Beate Wöhe

Im April 1999 startete die Macle GmbH (www.macle.de) mit klassischen Broker-Geschäften für Unix-Systeme. "Eines Tages kauften wir einen großen Posten IBM Intelli-Stations und bemerkten, dass sie sich ganz gut weiterverkaufen ließen", sagt Manfred Ludewig, Vertriebsleiter bei der Macle GmbH. Das war der Auslöser für das 2001 gestartete Remarketing-Geschäft.

Auch heute noch ist der Distributor im Unix-Umfeld tätig und verfügt außerdem über ein umfangreiches IBM- und seit kurzem auch Xerox-Produktportfolio. IBM-X-Series-Server, Netvista-Desktops und -Towers sowie Intelli-Stations von der M- bis zur Z-Serie befinden sich ebenso in seinem Lager wie die Notebooks der T-, A-, G- und X-Serie.

Wunschkonfigurationen sind möglich

Derzeit beliefert der Remarketing-Distributor mit 17 Mitarbeitern rund 900 Kunden - vom großen Systemhaus bis zum kleinen Fachhändler. Wiederverkäufer, die Neugeräte bestellen möchten, suchen allerdings vergeblich. Die IBM-Produkte sind End-of-Life, wurden also vom Hersteller bereits abgekündigt. Geräte, die aktuell nicht auf Lager sind, beschafft der Remarketing-Disti innerhalb weniger Tage.

Fachhändlern, die eine spezielle Kundenkonfiguration benötigen, bietet Macle außerdem das "Config to Order" an. Das bedeutet: Speicher, Festplatten oder Netzwerk- und Controllerkarten baut der Distributor auf Wunsch schon vor der Auslieferung ohne zusätzliche Servicekosten ein.

Die meisten Geräte werden mit voller Herstellergarantie von IBM ausgeliefert. "Wir sind daher daran interessiert, unser Lager schnellstmöglich zu drehen, da die Restgarantie von unserem Einkaufsdatum abhängt", sagt Ludewig.

Vor kurzem hat der Remarketing-Disti auch einen Vertrag mit dem Druckerhersteller Xerox abgeschlossen. Xerox-Drucker liefert Macle im wiederaufbereiteten Zustand aus. Hier handelt es sich zum Beispiel um ehemalige Demogeräte oder Mietrückläufer. Diese werden von Herstellerseite aus einer umfassenden Überprüfung und Aufarbeitung unterzogen. Die Auslieferung erfolgt in neuer, originaler Xerox-Verpackung, und die Garantie beträgt noch ein Jahr mit Vor-Ort-Service.

Alte Ersatzteile - aber wo und wie?

Ein weiteres, vor allem für Fachhändler mit Projektkunden interessantes Geschäftsfeld der Macle GmbH ist die Distribution von Ersatzteilen. Auch hier handelt es sich vor allem um End-of-Life- oder End-of-Service-Ersatzteile, die der Hersteller unter Umständen nicht mehr bevorratet.

Wenn es um die Beschaffung eines solchen Ersatzteiles geht, lässt die Macle GmbH zu weltweit über 760 herstellerunabhängigen Lieferanten ihre Beziehungen spielen. Der Distributor liefert unter anderem Ersatzteile für IBM, Compaq/HP, Dell, Toshiba und Lexmark.

Je nach Beschaffungsweg kann es allerdings auch etwas dauern. Für aus den USA importierte Komponenten liegt die durchschnittliche Lieferzeit bei 72 Stunden. Innerhalb der Europäischen Union dauert es in der Regel 48 Stunden bis an die Tür des Fachhändlers. Ist das Ersatzteil auf Lager, klappt es per Kurier auch noch am gleichen Tag beziehungsweise innerhalb von 24 Stunden. Für große Systemhäuser bevorratet Macle außerdem bestimmte Ersatzteile für deren Großkunden nach Forecast.

Meinung der Redakteurin

Der Remarketing-Distributor Macle GmbH verkauft fabrikneue, vom Hersteller abgekündigte Geräte. Vor allem für Kunden, die eine IT-Ausrüstung ohne jegliche Gebrauchsspuren möchten, sind diese Produkte interessant. Bei den schnellen Produktzyklen der Hersteller dürfte es nur wenige Anwender stören, wenn sie einen Server, PC oder ein Notebook einer vorangegangenen Generation zu einem günstigen Preis erhalten.

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