Die Laufbahn richtig planen

ITler – eine begehrte Arbeitskraft

11.03.2011

Die Sache mit dem "T"

Dass künftig mehr (IT-)Mitarbeiter mit einem solchen Profil benötigt werden, erkannten Bildungsverantwortliche schon vor 20 Jahren. Damals tauchte der Begriff "T-Shaped" erstmals in der Fachliteratur auf. Und IBM legte bereits Mitte der 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts seiner Mitarbeiterentwicklung das Modell einer "T-Shaped Career" zugrunde.

Ein T-Shaped Professional benötigt eine Aus- und Weiterbildung, die einerseits in die Breite und andererseits in die Tiefe geht. Welche Fächer hierbei die Breite darstellen und welche in die Tiefe gehend vermittelt werden sollten, hängt von der Schwerpunktsetzung des Einzelnen ab.

Hierfür ein Beispiel: Ein Unternehmen sucht einen Workflow-Management-Experten. Dann sollte der künftige Stelleninhaber ein Expertenwissen (Tiefenwissen) darüber haben, wie man mit der IT Arbeitsprozesse so gestalten kann, dass diese zum Beispiel schneller, kundenorientierter oder fehlerresistenter sind. Darüber hinaus sollte er aber ein Verständnis (Breitenwissen) für die Spezifika der jeweiligen Branche und die heutigen Organisationsstrukturen von Unternehmen haben. Denn erst dieses Breitenwissen ermöglicht es ihm, sein Spezialwissen effizient und effektiv einzusetzen. Das erhöht auch den Wert seiner Arbeitskraft. Denn das Breitenwissen macht aus Unternehmenssicht sein Kompetenzprofil sozusagen "rund". Das haben inzwischen auch viele Hochschulen erkannt, weshalb sie neben dem Klassiker "Wirtschaftsinformatik" zunehmend auch solche Hybrid-Studiengänge wie "Versicherungs-Informatik" und "Mechatronik" anbieten.

Darin spiegelt sich die Erkenntnis wider: Den IT-ler gibt es heute nicht mehr. Denn die "IT-Welt" hat sich so ausdifferenziert, dass sie eine Art Paralleluniversum zum Rest der Welt darstellt. Entsprechend vielfältig sind die Berufsbilder im IT-Bereich und entsprechend unterschiedlich sind die an IT-ler gestellten Anforderungen. Allen IT-Profilen ist jedoch gemeinsam: Eine Spezialisierung ohne flankierende Interdisziplinarität schafft auf Dauer keine Befriedigung. Und: Darauf lässt sich keine solide berufliche Perspektive aufbauen. Hierfür vollziehen sich die Technologiesprünge im IT-Bereich zu schnell.

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