Jahresendgeschäft kam nur langsam in die Puschen

17.01.1997
MÜNCHEN: Im Dezember befragte das Kasseler Marktforschungsunternehmen TechConsult 150 repräsentativ ausgewählte Wiederverkäufer in Deutschland nach der Umsatzentwicklung im November im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das Ergebnis: Bis auf die Computershops hatte auch im grauen November niemand aus der Branche Grund zum Feiern. Das Weihnachtsgeschäft beziehungsweise Jahresendgeschäft lief äußerst zäh an. Da hilft nur Zweckoptimismus: Für die Monate Dezember, Januar und Februar erwarten die Anbieter bessere Zahlen, niemand mag aber an so gute Ergebnisse wie vor einem Jahr glauben.

MÜNCHEN: Im Dezember befragte das Kasseler Marktforschungsunternehmen TechConsult 150 repräsentativ ausgewählte Wiederverkäufer in Deutschland nach der Umsatzentwicklung im November im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das Ergebnis: Bis auf die Computershops hatte auch im grauen November niemand aus der Branche Grund zum Feiern. Das Weihnachtsgeschäft beziehungsweise Jahresendgeschäft lief äußerst zäh an. Da hilft nur Zweckoptimismus: Für die Monate Dezember, Januar und Februar erwarten die Anbieter bessere Zahlen, niemand mag aber an so gute Ergebnisse wie vor einem Jahr glauben.

Umsatzentwicklung im IT-Handel (Gesamt)

Vor dem Hintergrund der enormen Preiserosion, insbesondere im vergangenen Jahr, erreicht die Händlerschaft das hohe Vorjahresniveau nicht und muß sich mit einer rückläufigen Umsatzentwicklung von knapp zehn Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresmonat begnügen. Etwas optimistischer blicken die Befragten dem anstehenden Quartal entgegen und prognostizieren bis Februar eine Umsatzsteigerung von gut vier Prozentpunkten, was jedoch im Vergleich zum Vorjahresniveau einem Minus von über fünf Prozentpunkten entspricht. Die meisten der befragten Händler vermuten, daß die astronomischen Werte des vergangenen Herbstes unter anderem durch die Einführung von Windows 95 und die dafür benötigten Aufrüstungen verursacht worden sei und das Erreichen des Vorjahresniveaus damit kaum zu erwarten ist.n

IT-Umsatzentwicklung im Monatsvergleich

Damit hatte der Handel nicht gerechnet: Seit September war das Geschäft insgesamt etwas besser geworden und für November hatten die Befragten die Erwartungen hoch gesteckt: Zehn Prozent mehr wollten die IT-Anbieter erzielen. Aber weit gefehlt: Gerade einmal 1,9 Prozent mehr Umsatz brachte ihnen der November, der doch in der Regel das Weichnachts- und Jahresendgeschäft einläutet.

Umsatzentwicklung der Systemhäuser

Trotz der Hoffnung auf ein reges Jahresendgeschäft fiel bei den Systemhäusern die Weihnachtsvorfreude nur gedämpft aus. Gegenüber dem Vormonat Oktober realisierten die Systemhäuser lediglich eine marginale Umsatzsteigerung von 0,4 Prozentpunkten, was einem Minus von knapp neun Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Nach dem Motto: "Schlechter kann es nicht mehr werden!" erwarten sie im anstehenden Quartal eine deutliche Steigerung ihrer Umsätze von knapp sieben Prozentpunkten, wenngleich dies immer noch um gut vier Prozentpunkte unter dem Vorjahresergebnis liegt. Bleibt abzuwarten, ob die Systemhaus- Kunden nicht wie üblich ihre Projektkosten im "alten" Jahr begleichen, um die Steuerschuld zu minimieren und damit den Systemhäusern einen deutlich höheren Umsatz zu bescheren.

IT-Umsatzentwicklung der Computershops

Allein die Computershops haben derzeit Grund zum Feiern. Zwar lag die Umsatzentwicklung im November '96 noch um knapp 13 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert, allerdings konnten sie gegenüber dem Vormonat Oktober ein Plus von fast sechs Prozentpunkten verbuchen.

Trotzdem äußern sich die Computershops vorsichtig hinsichtlich ihrer Prognose für die nächsten drei Monate. Bis Februar rechnen sie mit stagnierenden Umsatzzahlen, die höchstens einen Umsatzanstieg von knapp einem Prozentpunkt beinhalten sollen.

IT-Umsatzentwicklung im Bürohandel

Der Bürohandel konnte im November des alten Jahres keine nennenswerte Umsatzveränderung verbuchen und zeigt sich vor dem Hintergrund des stagnierenden Weihnachtsgeschäfts entsprechend unzufrieden. Immerhin liegen die Umsätze derzeit um gut acht Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. Für das anstehende Quartal prophezeien die Bürohändler ihren Umsätzen keine Besserung und finden sich bereits jetzt mit einem Umsatzrückgang von gut einem Prozentpunkt bis Februar ab.

Umsatz je Mitarbeiter der IT-Handelssegmente

Trotz einer geringfügigen Steigerung der Gesamtumsätze mußte der IT-Handel insgesamt einen leichten Rückgang ihrer Mitarbeiterumsätze hinnehmen, die im November knapp 36.000 betrugen. Marginale Senkungen erlebten die Systemhäuser und Bürohändler, die pro Kopf 2.000 Mark beziehungsweise 1.000 Mark realisierten. Dagegen stiegen die Mitarbeiterumsätze bei den Kauf-/Versandhäusern leicht an, die im November Mitarbeiterumsätze in Höhe von 36.000 Mark realisierten. Hierbei lassen sich noch keine signifikanten Umbrüche durch die verlängerten Ladenöffnungszeiten feststellen, zumal nicht in allen untersuchten Segmenten diesem Trend gefolgt wird.

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