John Chambers trägt Huawei Freundschaft an

04.12.2006

Selbst das Joint Venture mit Siemens - demnächst Nokia Siemens Networks -, das seit dem Jahr 2000 besteht, im letzten Jahr erneuert wurde, und zum Gegenstand den chinesischen 3G-Standard TD-SCDMA ("Time Division Synchronous Code Division Multiple Access") und weitere Festnetz- und Funknetzlösungen hat, erscheint womöglich brüchig. Erst vorige Woche verlautete aus chinesischen Finanzkreisen, Huawei plane, ohne den Münchener Konzern seine TD-SCDMA-Entwicklung voran treiben. Es habe bereits rund 2.000 Entwickler für das Thema abkommandiert.

Umgekehrt könnte eine Partnerschaft mit Huawei dem Netzwerker Cisco einen mächtigen Schub in Sachen IP-Netze und Kundenaufträge verleihen. Das weiß Chambers. So scheint ihn nicht einmal der Affront mit dem chinesischen Huawei-Rivalen ZTE Corp. zu stören, mit dem Cisco seit längerem als Partner verbunden ist. Zwar ist der zweitgrößte chinesische Tk-Ausrüster im Ausland längst nicht so erfolgreich wie Huawei, doch zuletzt hat das 1985 gegründete, in Shenzhen beheimatete und börsengelistete Unternehmen eine Reihe von Aufträgen in Europa akquirieren können. So arbeitet es neuerdings unter anderem mit der France Telekom und mit der britischen BT zusammen.

Allerdings: ZTE ist auch Partner von Alcatel, das seinerseits erst Lucent gekauft hat und damit erstmals als relevante Größe im US-Markt auftreten kann. Man sieht: Partnerschaften im Netzwerkmarkt sind vielseitig - und keineswegs festgezurrt. (wl)

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