Umwälzungen bringen nichts

Keine Zeit, Zeit zu sparen?

06.05.2011

Drei Ansätze, Zeit zu finden

Der Unternehmer: Er ist Vorbild, Speerspitze und Mutter der Kompanie in einem Unternehmen. "Wie der Herr, so s'Gescherr" ist dabei ein treffender Satz, der sich immer wieder bewahrheitet. Tritt er als Despot auf, zittert das Unternehmen vor ihm, denn die Entscheidungen, die er getroffen hat, sind nur von ihm, wenn sie erfolgreich sind. Alles andere sind Fehlinterpretationen seiner Anordnungen durch die Belegschaft. Tritt er als gerechter Häuptling auf, lieben ihn seine Mitarbeiter trotz der Launen, die er manchmal hat. Zumeist entscheidet er alles selbst und hat dementsprechend viel zu tun. Als Gleicher unter gleichen schließlich führt er sein Unternehmen wie ein Team, aber die Scheu vor unangenehmen Entscheidungen lässt ihn immer wieder Chancen für das Unternehmen verpassen. Die Mischung der verschiedenen Eigenschaften macht sicher den guten Unternehmer aus.

Das Unternehmen: Alle Unternehmensabläufe sind selbstverständlich lean, gut strukturiert, kostenoptimiert und nicht mehr verbesserungsfähig, so glaubt man. Alle Produktionsabläufe sind ausgereizt und keine Verbesserungen mehr möglich, das scheint sicher. Die Aussagen kommen aber von Mitarbeitern, die seit Jahren mit diesem Abläufen vertraut sind und sich gar keine anderen Strukturen vorstellen können. Dieses Scheuklappensyndrom ist verständlich, denn sonst hätte ein Mitarbeiter jahrelang Verbesserungspotentiale im Unternehmen übersehen - das kann einfach nicht sein. Aber die Ergebnisse z.B. des Materialeffizienzprogramms der Deutschen Bundesregierung zeigen, dass in Unternehmen im Schnitt 2% des Umsatzes an Materialeinsparung möglich sind. Dabei wird weniger an der Produktionsoptimierung gearbeitet als mehr an Prozessabläufen. Nur ein Beispiel für viele, um durch veränderte Organisationsstrukturen Zeit und Geld zu sparen.

Der Mitarbeiter: Gute Unternehmer in guten Unternehmen haben gute Mitarbeiter. Entscheidungsspielräume sind den Arbeitsplätzen angepasst, Mitdenken wird gefördert und ein gutes Klima untereinander sorgt für Spaß bei der Arbeit. Solche Mitarbeiter haben Teamgeist, fragen nicht nach Arbeit sondern erledigen sie und bringen das Unternehmen mit neuen frischen Ideen voran. Unternehmer sind immer wieder überrascht über die Fähigkeiten und Einsatzbereitschaft ihrer Belegschaft, wenn die Belegschaft nur gelassen wird. "Wenn man sein Hobby zu seinem Beruf gemacht hat, muss man nie mehr arbeiten" ist eine Erfahrung, die jeder Chef einmal mit seinem Team machen sollte. Ein wenig loslassen und ein bisschen mehr Freiheit ist alles, was man dafür braucht; aber dabei sollte man realistische Zielvorgaben nicht vergessen.

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