Service- und Betriebsmodelle

Königsweg Private Cloud

13.06.2012

Begriffliche Klarheit schaffen

Als weitere Größe zur Differenzierung bietet sich das Bereitstellungsmodell (Deployment Model) an. Grundsätzlich existieren die beiden Modelle "Private Cloud" und "Public Cloud", die sich jedoch in einer Vielzahl von Ausgestaltungs-und Integrationsvarianten weiter ausdifferenzieren lassen.

Im Betriebsmodell "Public Cloud" greifen die Nutzerunternehmen auf hochstandardisierte Cloud-Computing-Infrastrukturen und -Dienste zu. Dies funktioniert nach dem Prinzip der "Shared Infrastructure". Im Gegensatz zu den "Private Clouds" sind für den Kunden in diesem Modell keine unternehmensindividuellen Anpassungen von Infrastruktur oder Service-Levels möglich. Der Zugang erfolgt über das Internet. Der Kunde konfiguriert die gewünschten Ressourcen und Services über ein Self-Service-Portal. Die physikalische Infrastruktur (Server, Storage, Netzquipment, Rechenzentrums-Infrastruktur) befindet sich im Eigentum des Cloud-Computing-Anbieters, und dieser kümmert sich auch um Betrieb und Wartung.

Die Abrechnung erfolgt in der Public Cloud nutzungsabhängig nach den in Anspruch genommenen Leistungseinheiten, die nach verschiedenen Parametern beziehungsweise Benchmarks berechnet werden. Viele Anbieter sind im Public-Cloud-Markt aktiv. Beispiele sind Google, Amazon und Salesforce.com, aber auch Unternehmen wie Microsoft, Telekom Deutschland und IBM.

Private ist nicht gleich inhouse

Die "Private Cloud" hingegen ist durch eine speziell auf die Belange eines Unternehmens abgestimmte Infrastruktur gekennzeichnet, von der die jeweiligen Cloud-Services angeboten werden. Eine Form der Private Cloud besteht darin, dass die Services auf Basis der unternehmensinternen IT bereitgestellt werden. Wenn dies durch die eigene IT-Abteilung erfolgt, fungiert sie gegen-über den Fachabteilungen als Service- Provider bis hin zur Bereitstellung eines Self-Service-Portals, in dem die Anwender die von ihnen benötigten IT-Services selbst konfigurieren können.

Bei diesem Modell entfallen allerdings wesentliche Vorteile des Cloud-Konzepts für das Unternehmen. So müssen beispielsweise Hard- und Software nicht nur angeschafft, sondern meist auch selbst betrieben werden - mit allen organisatorischen und finanziellen Konsequenzen.
Von einer Private Cloud ist auch dann die Rede, wenn die Cloud-Computing-Infrastruktur ausschließlich einem einzigen Unternehmen zur Verfügung steht - auch wenn sie nicht im eigenen Unternehmen verortet ist.

Wesentliches Merkmal der Private Cloud ist, dass die Cloud-Computing-Infrastruktur entweder aus physikalisch oder logisch getrennten Systemen besteht, von denen keine anderen Kunden bedient werden (dedizierte Infrastruktur). Dieser individuelle Service hat dementsprechend auch einen deutlich höheren Preis als die stark standardisierten Public-Cloud-Dienste. Anbieter von Private-Cloud-Lösungen sind beispielsweise Cisco, Hewlett-Packard, IBM und T-Systems.

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