Lange Leitung

24.01.2007
Von Madeleine Leitner

Madeleine Leitner machte bei der Arbeit mit ihren Klienten aber immer wieder erstaunliche Erfahrungen. "Besonders bei großen Firmen weiß die linke Hand oft nicht, was die rechte tut", so ihr Fazit. Theorie und Praxis würden hier oft weit auseinander klaffen: So erhielten ihre qualifizierten und angeblich händeringend gesuchten Klienten, die sich aufgrund von Stellenausschreibungen im Internet bewarben, über Wochen hinweg trotz eines passgenauen Profils keine Reaktion und schließlich nichtssagende Absagen. "Die zunächst motivierten Bewerber gewannen daher den Eindruck, dass sie generell für die Firma nicht in Frage kämen."

Es geht aber auch anders, wie Leitner an einem Beispiel erklärt. Durch große Hartnäckigkeit und unter widerholtem Einsatz aller Kontakte sei es einem Klienten doch noch gelungen, in der gleichen Firma eine Zusage zu bekommen. Allerdings kam diese Zusage von einer Fachabteilung, diese ließ die Einstellung dann lediglich noch von der Personalabteilung absegnen.

Im Nachhinein stellt sich meistens heraus, dass es für die Absage durchaus plausible Gründe gibt. Zunächst kommen vielleicht interne Kandidaten zum Zuge, dann muss der offizielle Start für Möglichkeiten, externe Bewerber einzustellen, erst von einer hochrangigen Abteilung gegeben werden. Dann ist die Personalabteilung aufgrund der Vielzahl von Einstellungen vielleicht völlig überlastet oder es hat einfach niemand "quer gedacht". "Es ist unvorstellbar, was innerhalb der großen Firmen geschieht", meint Madeleine Leitner. "Bleiben Sie deshalb unbedingt am Ball und geben Sie nicht einfach auf!"

Fazit: Versuchen Sie, primär mit Fachabteilungen direkt in Kontakt zu treten. Und nutzen Sie Ihre Kontakte oder stellen Sie diese her. Fast drei Viertel aller Positionen werden nach wie vor nicht über Stellenausschreibungen und darauf folgende Bewerbungen besetzt, sondern durch persönliche Kontakte und Empfehlungen. (mf)

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