WitsView

LCD-Panel-Preisverfall abgefedert

03.11.2009
Massive LCD-TV-Verkäufe zum Nationalfeiertag am 10. Oktober 2009 in China haben zu einer Lagerbereinigung bei LCD-Panels geführt, weshalb die Preise im November weniger tief fallen als erwartet, sagen die Analysten von WitsView.

Wie der asiatische Newsservice "Digitimes" den Vizepräsidenten von Taiwans größtem Panel-Lieferanten AU Optronics (AUO) zitiert, sind die LCD-TV-Verkäufe in China zum Nationalfeiertag gestützt durch ländliche Incentive-Programme der Regierung in Beijing (Peking) um 120 Prozent in die Höhe geschnellt.

Den Marktforschern von WitsView, einer Tochter des Marktforschungsinstitut DRAMeXchange, haben die TV-Verkäufe in China den Erwartungen entsprochen. Der starke Absatz habe aber die Lager bereinigt, was zu einer Abfederung des prognostizierten Panel-Preisverfalls im November geführt habe.

Für die meisten Panel-Lieferanten ist das Weihnachtsgeschäft im Oktober schon abgeschlossen, danach beginnt für sie traditionell eine bis in den Februar oder März reichende Saure-Gurken-Zeit.

Ein Stromausfall im Taizhong Science Park (Mitteltaiwan) hat Ende Oktober einen Glasschmelzofen von Corning lahmgelegt. Die Auswirkungen sind aber laut WitsView aus oben genannten Gründen gering, zumal einige taiwanesische Panel-Lieferanten schon ihre Produktion heruntergefahren haben. Ein Erdbeben Anfang August in Japan hatte dem amerikanischen LCD-Glassubstrat-Marktführer Corning sehr viel mehr geschadet und die Preise aufgrund der damals bestehenden Glasknappheit noch mehr in die Höhe getrieben.

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Der Stromausfall in Taizhong (auch Taichung geschrieben) hat aber einige Hersteller bewogen, sich vorsichtshalber Panels auf Vorrat in die Lager zu stellen. Die Angst, die Nachfrage nicht befriedigen zu können, steckt vor allem chinesischen LCD-TV-Herstellern noch tief in den Knochen. Ausgerechnet im Jahr der Olympiade in Beijing konnten sie nicht günstig an Panels herankommen.

WitsView rechnet damit, dass die Preise für Monitor- und TV-Panels im November um fünf Dollar und die für Notebook-Panels um drei Dollar nach unten gehen werden. Inwiefern die Endgerätehersteller die sinkenden Panel-Preise an die Kunden weitergeben, wird sich erst noch zeigen müssen.

Im Oktober waren die Durchschnittspreise für Monitor- und LCD-TV-Panels auch bereits um fünf Dollar gesunken, die für Notebook-Panels um zwei Dollar das Stück. (kh)

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