Maxdata erhöht die Schlagzahl

20.03.1998

MARL: Die Maxdata Computer GmbH schwimmt seit Jahren auf einer Erfolgswelle, die das Unternehmen immer höher hinaus trägt. Und wenn es nach Unternehmenschef Holger Lampatz geht, ist noch lange nicht Schluß. Seine Herausforderung: Maxdata zu einem der "weltweit führenden EDV-Handelshäuser" zu entwickeln.Wir haben die richtigen Produkte zur richtigen Zeit auf den Markt gebracht", kommentiert Holger Lampatz, Geschäftsführungsvorsitzender der Maxdata GmbH in Marl, das Jahresergebnis der Unternehmensgruppe. Der Systemdistributor beendete das Geschäftsjahr 1997 mit einem Netto-Umsatz von 1,028 Milliarden Mark, 53 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit konnte mehr als verdoppelt werden: 56 Millionen Mark beziehungsweise 5,4 Prozent Umsatzrendite blieben vor Steuern in der Bilanz der Marler hängen (Vorjahr: 24 Millionen Mark).

Vorbeugend bemerkt Lampatz jedoch, daß "das außerordentlich gute Ergebnis nicht die Meßlatte für die nächsten Jahre ist". Dauerhaft strebe er eine Umsatzrendite von vier Prozent an. Die Vobis-Tochter Maxdata, an der Lampatz mit 36 Prozent beteiligt ist, sieht ihre Expansion auf einem soliden Fundament. Das Eigenkapital wurde um 20,5 Millionen auf 66,6 Millionen Mark aufgestockt, erreicht dennoch nur eine Quote von 22,1 Prozent (Vorjahr: 31,7 Prozent). Dagegen legte der Brutto-Cash-Flow zu: Von 17,6 auf 36,3 Millionen Mark.

Weiter ausbauen konnten die Marler ihre Marktführerschaft in Deutschland und Österreich im Bereich Monitore. 740.000 Belinea-Bildschirme, ein Plus von über 80 Prozent, mit einem Wert von 413 Millionen Mark wurden über Computershops, VARs und Systemhäuser abgesetzt. Um 42 Prozent wurde der Absatz von PCs und Notebooks der Marke Artist gesteigert. 262.000 Systeme mit einem Umsatzvolumen von 462 Millionen Mark verließen das Lager. Die Absatzziele von Maxdata für dieses Jahr sind nicht von schlechten Eltern: 1.250.000 Monitore und 360.000 PCs und Notebooks sollen die Produktion verlassen, die von Marl nach Würselen zu Vobis verlegt wurde.

Im "deutlich zweistelligen" Bereich soll auch das Umsatzwachstum in diesem Jahr liegen. 1,5 Milliarden Mark im Jahr 1998 lautet die Planung, im Jahr 2000 will der Systemdistributor bereits 2,4 Milliarden Mark erwirtschaften. Und im Jahr 2005 - so weit reichen die Pläne - will Maxdata mit sieben Milliarden Mark "weltweit zu den führenden EDV-Handelshäusern" gehören. "Man braucht Größe und Marktanteile, um langfristig erfolgreich zu sein", meint Lampatz vor dem Hintergrund zunehmender Marktkonzentration im Handel und Globalisierung der Unternehmen.

Ehrgeizige Pläne für das Jahr 2000

Das Auslandsgeschäft spielt eine wesentliche Rolle in den Wachstumsplänen des Unternehmens. Seit Mitte 1995 gründete Maxdata Tochtergesellschaften in Österreich, der Schweiz, Großbritannien und zuletzt im September 1997 in den Niederlanden. Die derzeit zwölf Prozent Auslandsanteil sollen "in wenigen Jahren" (Lampatz) auf 40 Prozent ausgebaut werden.Das Maxdata-Management stützt sich bei seinen Zielsetzungen auch auf die Prognosen der Analysten von Dataquest. Laut deren Berechnungen soll der PC-Absatz in Westeuropa 1998 um 12,9 Prozent auf über 21 Millionen Einheiten zunehmen. In Deutschland soll der Absatz sogar um 15,6 Prozent auf knapp fünf Millionen Systeme zulegen. Ähnlich positiv beurteilt Dataquest den Monitor-Markt. 13,2 Prozent Wachstum auf 20,3 Millionen Bildschirme sagen die Auguren für dieses Jahr voraus.

Dem Pfau wachsen wieder Federn

Die Sanierung von Peacock sei erfolgreich und früher als erwartet abgeschlossen, sagt Lampatz. Beleg dafür seien die schwarzen Zahlen, die das Unternehmen für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1.6. bis 31.12. 1997 präsentieren könne. Bei einem Umsatz von 747 Millionen Mark - "etwas weniger als geplant" - wurde ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von zwei Millionen Mark ausgewiesen. In den 20 Monaten zuvor hatte sich ein Fehlbetrag von 77 Millionen Mark angehäuft. Für das erste volle Geschäftsjahr 1998 gibt man sich dann mit einer bescheidenen Rendite von rund ein Prozent zufrieden, der Umsatz soll bei 1,8 Milliarden Mark liegen. Durch die radikale Liquidation aller ausländischen Tochtergesellschaften ist der Auslandsumsatz auf unter fünf Prozent gesunken. (ak)

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