Festnetz-Revival

Megawachstum für Media Phones erwartet

29.09.2009
Der Markt für Media Phones, multimediale Festnetztelefone, ist zwar noch blutjung, soll aber 2014 laut ABI Research bereits weltweit fünf Milliarden Dollar generieren und somit unter allen "Fourth-Screen-Devices" am schnellsten wachsen.

Von Teltarif.de als "Multimedia-Renaisance des Festnetztelefons" bezeichnet, ist der Markt für Media Phones zwar erst 2009 ins Rollen gekommen, soll aber 2014 laut ABI Research bereits weltweit fünf Milliarden Dollar generieren und somit unter allen "Fourth Screen Devices" am schnellsten wachsen.

Unter dem Begriff 4th Screen fallen alle kleineren Geräte mit integriertem Display, so auch digitale Bilderrahmen und MP3-Player wie Apples iPod.

Die Analysten von In-Stat gehen in ihren Prognosen sogar noch weiter als ABI Research, sie rechnen damit, dass mit Consumer Media Phones 2013 bereits weltweit zwischen vier und acht Milliarden Dollar umgesetzt werden.

Wer bei Media Phones an Smartphones denkt, liegt laut Teltarif falsch. Vielmehr handele es sich um ein schnurloses Festnetztelefon, das "ergänzt um zahlreiche Multimedia-Features und bestehend aus einer stationären Einheit mit Touchscreen und einem Handset" über Breitbandanschluss VOIP-Telefonie ebenso unterstützen soll wie auch die Nutzung von E-Mail, Internetanwendungen, die Wiedergabe von Videos und die Steuerung anderer vernetzter Geräte.

Wird die Basisstation nicht für E-Mail oder Internetanwendungen genutzt, kann man sich über sie wie bei einem digitalen Bilderrahmen auch Fotos, Filme und Diashows anzeigen lassen.

Intel-Studie für das Festnetztelefon der Zukunft
Intel-Studie für das Festnetztelefon der Zukunft

Intel hat auf der CeBIT 2009 eine neue Atom-Prozessorenreihe namens Z5xx vorgestellt, die auf verschiedenen Betriebssystemen laufen soll und sich somit auf für Media Phones, Automotive- und Industrieanwendungen eignen soll.

In den USA sind Media Phones mit Videoplayback, Internet-Konnektivität und Voice-Funktionalität erst Ende 2008 aufgeschlagen, in Fernost etwas früher. In Europa sollen Media Phones mit breiter Unterstüzung von Diensteanbietern erst 2010 aufschlagen. Dennoch rechnet ABI Research damit, dass davon 2014 weltweit 30 Millionen Stück verkauft werden.

Service Provider und Anbieter von IP-PBX- (Private Branch Exchange, IP-Telefonanlagen) weltweit springen auf den Zug auf, weil sie sich durch Media Phones einen Mehrwert versprechen, der über die traditionelle Telefonie hinausgeht.

Digitale Bilderrahmen sind schon seit ein paar Jahren auf den Markt, stechen aber andere Gerätekategorien in dem Segment bei weitem aus. Der Markt hat sich zwar Mitte 2009 etwas verlangsamt, aber es wird erwartet, dass Wi-Fi-fähige Varianten der digitalen Bilderrahmen das Wachstum wieder in Schwung bringen werden. (kh)

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