HPE baut Partnerschaft aus

Mehr Digitalisierung und Cloud-Selling im Channel

Harald Weiss ist Fachjournalist in New York und Mitglied bei New York Reporters.
Auf ihrem Global Partner Summit kündigte HPE mehr Channel-Unterstützung bei der Digitalisierung an. Hinzu kommen neue Info-Portale und Channel-gerechte Produkte.
HPE-CEO Antonio Neri mit HPEs weltweitem Channel Chef Pauil Hunter.
HPE-CEO Antonio Neri mit HPEs weltweitem Channel Chef Pauil Hunter.
Foto: Harald Weiss

"Unsere Channel-Partner sollten mehr Digitalisierung in ihren Geschäftsprozessen einsetzen, das betrifft vor allem das Marketing, den Vertrieb und den Support", sagte Chris Ogburn, bei HPE zuständig für das weltweite Marketing, gleich zu Beginn des diesjährigen Global Partner Summits. Diese Aufforderung war seine Einleitung für ein entsprechendes Programm, bei dem die Partner mittels Online-Kurse und Online-Material erfahren können, wie sie sich die Digitalisierung, beispielswiese mit Social Media, mit Bots und interaktiven Webseiten besser zu Nutze machen können.

Material, Kurse und Self-Assessment

Das gesamte Angebot besteht aus vier Bereichen. Zu dem bereits bestehenden Social Media Center und dem Digital Marketing Maturity Assessment-Programm kommen jetzt noch das Digital Marketing Partner Learning Center und das Digital Marketing Partner Accreditation Center, die beide bis November verfügbar sein sollen. Was die bereits bestehenden Bereiche Social Media und Digital Assessment angeht, so gibt es bei beiden viel neuen Content. Bei Social Media geht das Material soweit, dass man fertige Post abrufen kann, um sie dann auf der eigenen Social Media-Seiten zu verwenden.

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Beim Self-Assessment im Bereich Digitalisierung werden derzeit die Fragen gründlich überarbeitet, da einige nicht mehr zeitgemäß sind. Auch die Ergebnisse sollen demnächst konkretere Handlungsempfehlungen bieten und weniger allgemeine Aussagen enthalten. Bislang haben nur 750 Partner weltweit eine solche Selbst-Überprüfung vorgenommen; die meisten davon aus Asien, gefolgt von Nordamerika und erst danach Europa. "Wir sehen bei unseren Partnern noch ein großes Potential für den Einsatz von digitalen Tools", fasste Ogburn seine Präsentation zusammen.

Mehr Umsatz mit dem Pro-Programm

Das neue Digital Marketing Partner Learning Center ist Teil von HPEs neuem "Pro-Programm", das den Channel noch besser bei seinen Vertriebs- und Supportaktionen unterstützen soll. Diese neue Plattform besteht aus der Marketing Pro Academy, in der auch das Digital Marketing Partner Learning Center angesiedelt ist, der Sales Pro Community sowie der Tech Community.

HPEs Marketingleiter Chris Ogburn: "Unsere Channel-Partner sollten mehr Digitalisierung in ihren Geschäftsprozessen einsetzen!"
HPEs Marketingleiter Chris Ogburn: "Unsere Channel-Partner sollten mehr Digitalisierung in ihren Geschäftsprozessen einsetzen!"
Foto: Harald Weiss

In der Sales Community geht es um gegenseitige Unterstützung zur Lead-Gewinnung, Produkt- und Marktkommunikation und Argumentationshilfen, und die Tech Pro Community kündigte unlängst eine neue Initiative für Solution Architects an. Wichtig ist bei dem Pro-Programm, dass alle Channel-Informationen identisch zu den HPE-internen Informationen sind. Das heißt, die Channel-Partner greifen auf denselben Wissensschatz zu, der auch den HPE-Mitarbeitern zur Verfügung steht.

Spezielle Cloud-Lösungen für Channel und KMUs

Neben diesen umfangreichen Angeboten zur Steigerung der Softskills gab es auch handfeste Produkt-bezogene News. Die wichtigste Ankündigung hierzu war, dass HPE bis 2022 "Alles-as-a-Service" anbieten will. Das heißt, alle HPE-Produkte sollen bis dahin im Rahmen der Greenlake-Plattform als Teil einer On-Prem-Cloud verfügbar sein. Greenlake ist bereits seit anderthalb Jahren auf den Markt, doch die breite Nutzung blieb bislang aus.

HPE-CEO Antonio Neri versprach in seiner Keynote, dass der Konzern eine Milliarde Dollar in die Partnerschaft mit den Channel-Partnern investieren möchte.
HPE-CEO Antonio Neri versprach in seiner Keynote, dass der Konzern eine Milliarde Dollar in die Partnerschaft mit den Channel-Partnern investieren möchte.
Foto: Harald Weiss

Der Erfolg dieses Angebotes hängt davon ab, welche konkreten Produkte darunter erhältlich sind, wie die Preisstruktur aussieht und ob der Channel mitzieht. Hierzu hat HPE jetzt auf dem Event einen deutlichen Vorstoß gemacht, in dem man "Greenlake für KMUs" ankündigte. Dabei handelt es sich um eine abgespeckte Version, die vor allem einfacher zu installieren und zu administrieren ist.

Partner reagieren positiv

"Wir konnten soeben den ersten Greenlake-Auftrag gewinnen, und drei weitere sind noch in der Pipeline", sagt René Pfister vom Schweizer HPE-Partner Business IT. Sein Unternehmen ist schon lange spezialisiert auf das Einrichten von Multi-Cloud-Umgebungen in Kombination mit In-House-Anwendungen. "Das neue Angebot von Greenlake für die KMUs adressiert genau unsere Zielgruppen - also mittelständische Unternehmen im Bereich Finanzen und Industrie ab etwa 500 Mitarbeitern", so Pfister weiter.

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Im Bereich Multi-Cloud ist man bei Business IT besonders gut aufgestellt. So hat man zusammen mit HPE, Equinix, VMware und Veeam eine sogenannte Multi Cloud Experience Plattform (MEP) aufgebaut. Diese ermöglicht es, dass potenzielle Kunden konkrete Multi-Cloud-Erfahrungen in einer Labor-ähnlichen Umgebung machen können, ohne dass irgendwelche Geschäftsprozesse tangiert sind. So lassen sich sehr einfach spezifische Use-Cases abbilden und neuen Technologien testen. Das heißt, man kann damit gemeinsam mit Kunden und Partnern neue IT- und Cloud-Strategien planen und testen und bekommt ein Bild von der voraussichtlichen Komplexität des Managens und dem Betrieb.

Primera: Mit Storage das RZ managen

Einfachheit bei der Installation und beim Betrieb der IT-Infrastruktur ist der "rote Faden", der sich im Zusammenhang mit Greenlake durch alle weiteren HPE-Produktankündigungen zieht. Herausragendes Beispiel dafür ist die neue Storage-Serie "Primera", die im August 2019 sowohl zum Kauf als auch als Teil von Greenlake auf den Markt kommen soll. Primera ist nicht nur eine einfache Storage-Unit, auf die man die Daten ablegen kann, sondern das System verfügt über eine umfangreiche Software. Das zeigt sich schon bei der Installation und Inbetriebnahme, die weitestgehend automatisch abläuft.

Auf ihrem Global Partner Summit hat HPE noch ihre besten Partner 2019 ausgezeichnet.
Auf ihrem Global Partner Summit hat HPE noch ihre besten Partner 2019 ausgezeichnet.
Foto: HPE

"In nur 20 Minuten lässt sich bereits die erste Anwendung darauf starten", sagte Milan Shetti, Senior Vice President für HPEs Storage-Bereich, anlässlich der Neuvorstellung. Im Betrieb soll Primera dann auch weniger Administrationsaufwand erfordern. Dazu gehört an erster Stelle, dass das System nicht ausfällt. "Wir garantieren eine hundertprozentige Verfügbarkeit", verspricht HPEs Chief Sales Officer Phil Davis. Damit aber noch nicht genug. Primera beobachtet auch die Einsatz-Umgebung, um heraufziehende Probleme frühzeitig zu erkennen. "90 Prozent aller Probleme treten oberhalb der Storage-Ebene auf, also im Netzwerk, den Servern oder der Virtualisierung.

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Mit der integrierten KI-basierten InfoSight-Software kann Primera viele potenzielle und echte Schwierigkeiten erkennen und umgehend vorbeugende Maßnahmen anstoßen", so Shetti weiter. Hier schließt sich der Kreis zu Greenlake für die KMUs, denn in beiden Fällen geht es um einen weiteren Schritt in Richtung vollautomatisiertem Rechenzentrum. Renè Pfister sieht das ähnlich. "Wir erhoffen uns sehr viel von Primera - vor allem was die Vereinfachungen bei der Installation und der Administration angeht, denn beides sind sehr gute Verkaufsargumente", sagt er über die Vermarktung der neuen Storage-Familie.

Insgesamt will HPE seine Partnerschaft mit den Channel-Partnern weiter ausbauen. HPE-CEO Antonio Neri versprach in seiner Keynote, dass man eine Milliarde Dollar in entsprechende Programme und Maßnahmen investieren will.

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