Sollen mehrere, unterschiedliche IP-Adressen auf einem Windows-System zum Einsatz kommen, taucht zwangsläufig der Begriff Multihoming auf. Bei dieser Technik geht es grundsätzlich darum, dass auf einem Computersystem mehrere IP-Adressen oder auch Netzwerkkarten verwendet werden. Die bekannteste Spielart dürfte dabei der Einsatz mehrerer Netzwerkkarten in einem Serversystem sein - eine Konfiguration, die heute fast schon zum Standard gehört.
Auf diese Weise können die Netzwerkadapter dann beispielsweise so konfiguriert werden, dass sie die gleiche IP-Adresse verwenden. Dadurch funktioniert die Netzwerkverbindung auch dann noch, wenn eine der Karte defekt ist. Ebenso gut ist es natürlich möglich, mehrere Netzwerkkarten so zu konfigurieren, dass sie mit verschiedenen Internetzugangspunkten beziehungsweise Routern verbunden sind. Mit solch einer Konfiguration kann dann beispielsweise eine größere Bandbreite durch den Einsatz mehrerer Router erreicht werden.
- Multiple IP-Adressen
Registratur: Standardmäßig erfolgt die Registrierung der IP-Adressen im DNS, da diese Einstellung - wie hier unter Windows XP zu sehen – ab Werk immer gesetzt ist. - Multiple IP-Adressen
Hier hat sich zunächst einmal nichts grundlegend geändert: Auch auf dem ganz aktuellen Windows Server 2012 ist die Einstellung zur automatischen Registrierung der IP-Adresse im DNS standardmäßig eingeschaltet. - Multiple IP-Adressen
Welche IP-Adressen haben welche Einstellungen: Der Netsh-Befehl zeigt es an. Ist das System entsprechend mit Hotfixes und Updates ausgestattet, so wird dann auch der Status des „skipassource“-Flag unter „Als Quelle überspringen“ angezeigt. - Multiple IP-Adressen
Kein Problem bei den aktuellen Systemen von Microsoft: Beim Windows Server 2012 werden die Einstellungen für „skipassource“ standardmäßig erkannt und richtig verarbeitet. - Multiple IP-Adressen
Einfügen „per Hand“: Mit Hilfe des Netsh-Kommandos wird eine zusätzliche Adresse eingefügt, die nicht im DNS registriert wird und über die auch keine IP-Pakete nach draußen geschickt werden. - Multiple IP-Adressen
Mit einem Script geht es schneller: Das im Artikel beschriebene sehr einfache PowerShell-Script löscht zunächst die IP-Adressen und fügt sie dann mit dem gesetzten „skipasssource“-Flag wieder ein.
Eine andere bekannte Form des Multihoming funktioniert auch mit einer einzelnen Netzwerkkarte: Dabei werden diesem einen Netzwerkadapter mehrere IP-Adressen zugeordnet. So findet sich bereits bei Windows XP in den erweiterten TCP/IP-Einstellungen die Möglichkeit, IP-Adressen hinzuzufügen.
Durch diese Vorgehensweise ist es beispielsweise auch möglich, den von anderen Systemen ankommenden Netzwerkverkehr besser und vor allen Dingen feiner granuliert zu kontrollieren. Mit IPv6 stehen dann noch erweiterte Möglichkeiten zur Verfügung, um Multihoming-Techniken besser einzusetzen. Auch wenn es um den mobilen Einsatz von Systemen und Anwendungen geht, ist Multihoming im Einsatz: Der Wechsel zwischen verschiedenen Netzwerken, wie er beim mobilen Einsatz häufig nötig ist, lässt sich so weitaus einfacher durchführen.