“Workforce of the Future”-Initiative

Microsoft heuert Mitarbeiter für Partner an

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Fachkräftemangel hindert Systemhäuser daran stärker zu wachsen. Diesem Problem hat sich nun Microsoft angenommen.
 Gregor Bieler, General Manager Germany, bei der Microsoft One Commercial Partner Organisation (OCP): "Bei unseren 32.500 Partnern bleiben 82.000 Stellen unbesetzt."
Gregor Bieler, General Manager Germany, bei der Microsoft One Commercial Partner Organisation (OCP): "Bei unseren 32.500 Partnern bleiben 82.000 Stellen unbesetzt."
Foto: Microsoft

Mit der "Workforce of the Future"-Initiative möchte Microsoft seinen Vertriebspartnern helfen, geeignetes Personal zu finden und es enger an sich binden. Auf dem "Microsoft Business Summit" am 22. Oktober 2019 in Frankfurt verkündete Gregor Bieler, General Manager Germany, bei der Microsoft One Commercial Partner Organisation (OCP), bekannt, dass allein bei den 32.500 Microsoft-Partnerunternehmen in Deutschland aktuell 82.000 offene Stelle unbesetzt bleiben: "In den nächsten drei Jahren wird sich der Fachkräftebedarf dort auf eine Viertelmillion Menschen erhöhen", so der OCP-Chef.

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Und er betonte auch, dass man diese Fachleute nicht so einfach in China oder Indien, auch nicht in Bulgarien oder Rumänien werde rekrutieren können, man müsse diese Leute hier zu Lande ausbilden. Genau hier setzt die "Workforce of the Future"-Initiative der OCP. Ein Bestandteil dieser Kampagne ist die "Cloud Sales Academy". Dort wurden in den vergangenen 18 Monaten 550 Verkäufer für den Vertrieb von Cloud-Lösungen fitgemacht. Die "Cloud Sales Academy" besteht aus insgesamt sechs Modulen:

  • Cloud Fundamentals

  • Security & Compliance

  • Azure Essentials

  • Modern Workplace

  • Künstliche Intelligenz

  • Technik-befreit verkaufen!

Jedes Modul entspricht einem eintägigen Präsenztraining, das nicht nur Microsoft selbst anbietet, sondern zum Beispiel auch der Distributor ADN. Der Bochumer VAD hat auch schon über 500 Mitarbeiter von Resellern zu Cloud-Vertriebs-Experten ausgebildet.

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Mit weiteren Ausbildungsangeboten, zum Beispiel

  • den Intelligent Cloud Bootcamps

  • der Talent & Recruit Academy

  • den Partners@Universities

  • der AI Academy

  • der Talent & Recruit-Academy

  • der Cloud Technology Academy

unterstützt Microsoft seine Partner zudem dabei, den Mangel an IT-Fachkräften zu bekämpfen und mehr Menschen für die Mitarbeit bei den IT-Dienstleistern zu begeistern. So können sich Kandidaten beispielsweise hier bei der "Cloud Technology Academy" bewerben. Wer die Bewerbungsphase erfolgreich absolviert und bei einem Microsoft-Partner einen Arbeitsvertrag unterschrieben hat, darf sofort mit dem Ausbildungsprogramm starten. Die Kosten dafür trägt der neue Arbeitgeber gemeinsam mit Microsoft. Um die Talente für ein Engagement bei einem Microsoft-Partner zu begeistern, arbeitet der Hersteller mit einem großen international agierenden Headhunter zusammen.

KI im Fokus

Laut Microsoft haben sich zudem bereits 1.600 IT-Fachleute in den über 50 "Intelligent Cloud Bootcamps" auf die Projektpraxis beim Kunden vorbereiten können. 70 neue Data Scientists und AI-Ingenieure haben das intensive Training der "AI Academy" absolviert.

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Bieler ist zuversichtlich, auf diese Weise mehrere Zehntausende neue Mitarbeiter für seine Partner akquirieren zu können. Im Visier hat er dabei Systemadministratoren, die bisher stupide Routine-Arbeiten in Rechenzentren durchführen, sowie Mitarbeiter in kundeneigenen IT-Abteilungen mit ähnlichen Tätigkeitsprofilen. Seiner Ansicht nach werden die von diesen Menschen ausgeführten Arbeiten bald automatisch erledigt.

Laut dem Bundesarbeitsministerium werden zwar bis 2025 durch Automatisierung und den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) rund 1,6 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland verschwinden, gleichzeitig sollen aber etwa 2,3 Millionen neue Jobs dazukommen - netto steigt der Fachkräftebedarf also weiterhin.

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