Umfragen zeigen, dass der Vorsprung von VMware schmilzt. Das ist zwar noch immer nicht das Ende des Marktführers. Aber die Zukunft sieht nicht mehr so rosig aus.
von Hartmut Wiehr
Mit Umfragen kann man fast alles belegen in der IT-Industrie. Sie sind ein allzu beliebtes Marketing-Mittel, und fast täglich werden die Redaktionen von ihnen überschwemmt. In der Regel sind sie äußerst parteilich – im Sinne des jeweiligen Herstellers oder Auftraggebers. Unabhängige Marktstudien sind selten – oder sehr teuer.
Kostenlos, aber nicht unbedingt marketinggetrieben kommt eine Befragung von Veeam Software daher. Es handelt sich um einen Virtualisierungs-Player aus der zweiten Reihe, hauptsächlich hervorgetreten mit Anwendungen für Backup, Disaster Recovery und Management-Lösungen in virtuellen Umgebungen. Der sogenannte V-Index hat folgende Marktzahlen für Hypervisoren ermittelt: Vorne liegt VMware mit 67,6 Prozent Marktanteil, danach kommen MS Hyper-V mit 16,4 Prozent und XenServer von Citrix mit 14,4 Prozent. Abgeschlagen ist KVM von Red Hat mit lediglich 1,6 Prozent.
Die Zahlen stützen sich auf die Befragung von über 500 großen Unternehmen aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Durchgeführt wurde sie von dem Marktforschungsinstitut Vanson Bourne. Für Veeam mit seinen Produkten sind solche Kennzahlen von Bedeutung, um strategische Entscheidungen zu treffen. So hat man sich bisher erst auf enge Kooperationen mit VMware und Microsoft sowie mit HP und Dell festgelegt, um neue Kunden zu gewinnen.
Virtualisierungsquote bei 39 Prozent
86,5 Prozent der befragten großen Unternehmen gaben an, dass sie bereits irgendeine Form der Server-Virtualisierung einsetzen. Die durchschnittliche Quote an virtualisierten Servern beträgt 38,9 Prozent bei diesen Unternehmen. Und 81 Prozent wollen diesen Anteil in den nächsten zwölf Monaten ausbauen.