...MIT FREUNDLICHEN GRÜssEN

11.07.1997
CompuNet Computer AGVorstand

CompuNet Computer AGVorstand

Herrn Dr. Günther Lamperstorfer

Hörselbergstr. 7

80804 München

München, 07.11.1997

Sehr geehrter Herr Dr. Lamperstorfer,

was für Freundschaften gilt, gilt im selben Maße für Feindschaften: Man muß sie pflegen, sollen sie Bestand haben. Aber wem sage ich das? Gäbe es einen Wettbewerb "Wie ärgere ich meine Konkurrenten?", wäre CompuNet sicher ein Top-Kandidat für den ersten Preis. Diese Favoritenrolle haben Sie mit Ihrer jüngsten Formulierung wieder einmal eindrucksvoll bestätigt. Der Newsletter "PC Europa" zitiert Sie mit folgender Aussage:

"CompuNet ist das einzige Handelsunternehmen in Deutschland, das

die größten Kunden beliefern kann. Unser nächster Wettbewerber ist

m+s. All die anderen können sich eigentlich nur recht fein herausputzen, um aufgekauft zu werden."

Man kann sich gut vorstellen, wie sich der Blutdruck der Herren Reithmann (Debis PCM), August (ADA), Klenk (Bechtle), Hellmann (Sysdat) und anderer Geschäftsführer namhafter Systemhäuser nach der Lektüre dieses Satzes entwickelt. Interessanterweise erzielen diese Häuser ja mit erheblich weniger Umsatz einen ganz schönen Gewinn und eine deutlich bessere Rendite als CompuNet mit nicht einmal zwei Prozent (netto). Frage also: Ist Größe ein Wert an sich?

Eine weitere Frage lautet: Was tun Sie, sehr geehrter Herr Dr. Lamperstorfer, wenn die aus Ihrer Sicht nicht erwähnenswerten "kleinen Krauter" Ihren Vorschlag aufgreifen und sich wirklich aufkaufen lassen. Dann können ganz plötzlich Gebilde entstehen wie zum Beispiel die neue Systemhaus AG (vgl. Aufmacher auf Seite 1), die auch von Ihren Kunden als Alternative wahrgenommen werden.

Eine dritte Frage ist: Wenn, wie Sie sagen, CompuNet als einziges IT-Handelsunternehmen Deutschlands Top-Wirtschaftsunternehmen betreuen kann, dann folgt für einen Hersteller daraus, daß er nur zwei Möglichkeiten hat: Entweder er geht indirekt über CompuNet, oder er geht direkt. Eine interessante Betrachtungsweise.

Über ein Feedback würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Damian Sicking

- Chefredakteur-

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