Mit freundlichen Grüßen ...

27.03.2003

ComputerPartner

Chefredaktion

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Becom Informationssysteme GmbH

Geschäftsführung

Herrn Detlef Linde

Lohbachstraße 12

58239 Schwerte

München, 24.03.2003

Systemhäuser: Die Schere zwischen den ganz großen und den kleineren öffnet sich weiter

Sehr geehrter Herr Linde,

wer glaubt, dass in der deutschen Systemhauslandschaft keine Bewegung mehr ist, der irrt gewaltig. In der Computer-Partner-Liste der 25 größten Systemhäuser, die wir in diesem Jahr bereits zum fünften Mal herausgeben und die zeitgleich auch im Internet auf unserer Homepage www.computerpartner.de veröffentlicht wird, sind sage und schreibe acht "neue Firmen aufgeführt. Unternehmen, die im vergangenen Jahr noch dabei waren, haben entweder mit anderen fusioniert (zum Beispiel Comics), rutschten unter das Mindestkriterium von 50 Prozent Handelsanteil am Gesamtumsatz (Arxes) oder sind ganz einfach von anderen überholt worden (Bürotex, Hauser, Schulz, Messerknecht, Maxpert und andere).

Zu den "neuen Firmen in unserer Liste gehört auch Becom. Becom ist das Unternehmen in den Top 25 mit dem größten prozentualen Wachstum im vergangenen Jahr (der starke Sprung der Firma Bissinger beruht darauf, dass erstmals der Gesamtumsatz des Unternehmen angegeben ist). Die Bekanntheit des Unternehmens ist vergleichsweise gering. Wer aber einen Blick auf Ihre Homepage www.becom.com wirft, entdeckt ein ganz interessantes Unternehmen. Als IBM Premier Business Partner fast vollkommen "blau, ist Becom durch eine außerordentliche Geschäftsentwicklung in sehr kurzer Zeit zu einem der größten IBM-Vertriebspartner in Deutschland avanciert. Ungewöhnlich Ihre Kooperation mit der Rasterpunkt GmbH in Grafenau, der Sie alles überlassen, was mit dem Thema Drucken zu tun hat. Die Firma Rasterpunkt ist, wie man auf Ihrer Homepage www.becom.com erfährt, der größte IBM-Drucker-Businesspartner in Deutschland. Über diese Kooperation und wie sie funktioniert würde ich mich gerne mal ausführlich mit Ihnen unterhalten.

Wenn man sich die Liste der Top 25 genau ansieht, so fallen ein paar Sachen auf. Zum Beispiel dies: Während die Top 10 im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 7,7 Prozent steigern konnten, mussten die Top 11 bis 20 einen Umsatzrück-gang um 12,5 Prozent hinnehmen. Dementsprechend wuchs der Anteil der Top 10 am Gesamtumsatz der Top 25 von 74 Prozent im Jahr 2001 auf 77 Prozent im vergangenen Jahr. Damit öffnet sich die Schere zwischen den Top 10 und dem Rest immer weiter. Denn bereits im Jahr 2001 konnten die Top 10 gegenüber dem Jahr 2000 ihre Umsätze um 11,4 ausweiten, während die Top 11 bis 20 mit einem Zuwachs um 9,3 Prozent zwar deutlich besser abschnitten als voriges Jahr, aber eben auch nicht so stark zulegten wie die Top 10.

Dass die Top 11 bis 20 im Vergleich zu den Führenden an Boden verlieren, zeigt auch folgender Vergleich: Das Personalwachstum bei den Top 10 blieb im vergangenen Jahr mit plus 2,2 Prozent deutlich unter dem Umsatzwachstum (7,7 Prozent). Dagegen bauten die Top 11 bis 20 zwar ihr Personal um 2,7 Prozent ab, blieben damit aber weit unter dem Umsatzrückgang von 12,5 Prozent. Die Konsequenz: Während sich der Pro-Kopf-Umsatz bei den Top 10 um 5,1 Prozent verbesserte (von 326.240 Euro auf 343.000 Euro), ging er bei den Top 11 bis 20 um 10,1 Prozent zurück (von 392.000 auf 352.500 Euro). Die Auswirkungen auf die Ertragslage lassen sich denken.

Ihr Unternehmen, sehr geehrter Herr Linde, steht in unserer Liste auf dem elften Platz. Mit einem Umsatzzuwachs um 32 Prozent, einem Personalzuwachs um 28 Prozent und einer Verbesserung des Pro-Kopf-Umsatzes von 744.000 auf 769.000 Euro hat Becom im vergangenen Jahr eine beeindruckende Entwicklung genommen. Es ist dies zwar keine Umsatzverdoppelung mehr wie in den Vorjahren, aber das konnte ja auch nicht ewig so weitergehen. Für dieses Jahr haben Sie wiederum eine Steigerung deutlich über dem Marktwachstum geplant, Akquisitionen nicht ausgeschlossen. Dass so ein strammer Wachstumskurs nicht ohne Risiko ist, wissen Sie sicher selbst. Immerhin stellt er enorme Anfor-derungen sowohl an die finanzielle Ausstattung (Liquidität) als auch an das organisatorische, strukturelle und personelle Gerüst des Unternehmens.

Mich würde interessierten, welche Ziele Sie für Becom in den kommenden Jahren haben, warum Sie sich so stark an einen Hersteller (IBM) binden und wie sich die Systemhauslandschaft nach Ihrer Meinung in den kommenden Jahren verändern wird.

Mit freundlichen Grüßen

Damian Sicking

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