Interface überzeugt im Test

Mit Office 2010 kämpft sich Microsoft ins Web zurück

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

Facebook und LinkedIn mit im Boot

Ist die Indizierung von Mails einmal abgeschlossen, erweist sich die Suchfunktion als leistungsstarkes Tool. Vielversprechend präsentiert sich auch die Kontaktleiste, die am unteren Bildrand angebracht ist. Neben der Verknüpfung mit dem Adressbuch hat Microsoft hier auch eine Schnittstelle zu sozialen Netzen wie LinkedIn, MySpace, Facebook und die Live-Services geschaffen. Statusupdates, Verfügbarkeit, Instant Messaging und VoIP-Anrufe fließen fortan in Outlook zusammen. Aber auch das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten kann über Outlook verwaltet werden.

Die Möglichkeit zur Kollaboration in Echtzeit sowie die bessere Anbindung ans Web stellen aber das eigentliche Herzstück der neuen Office-Suite dar. Während Unternehmenskunden ihre Dokumente über die Sharepoint-Plattform auf einem eigenen oder von Microsoft gehosteten Server bereitstellen können, werden Privatkunden über den kostenlosen SkyDrive-Dienst an die Cloud angebunden.

25 Gigabyte Speicherplatz online

Skydrive ist Teil der Live-Services und bietet 25 Gigabyte Online-Speicherplatz. Darüber hinaus können in Kombination mit dem neuen Office-Paket auch die bereits erwähnten Web-Apps genutzt werden, die als direkte Antwort auf Googles kostenlose Office-Applikationen Docs dienen. Die Microsoft-Applikationen kommen den Desktopversionen optisch sehr nahe und bieten vom Funktionsumfang alles, was man zum rudimentären Bearbeiten von Office-Dokumenten benötigt.

Durch die Möglichkeit, Dokumente aus der Desktop-Version heraus in die Cloud zu speichern, schafft Microsoft erstmals eine direkte Brücke zwischen der Office-Suite und der schlanken Online-Welt. Mit laut Microsoft rund 500 Mio. Office-Usern weltweit verfügt das Software-Imperium über eine gewaltige Anwenderbasis, die zumindest bisher nicht komplett auf die Offline-Welt verzichten wollte. Der symmetrische Ansatz mit gleichzeitiger Bedienung der Offline- und Online-Welt ist vielversprechend, zumal das Sichern von Dokumenten im Web direkt aus der Office-Applikation denkbar einfach gestaltet ist.

Microsoft im Online-Zeitalter angekommen

Mit Office 2010 reißt Microsoft einige selbst errichtete Schutzwälle zur Online-Welt ein, könnte letztlich aber gestärkt aus der neuen Situation hervorgehen. Denn die benutzerfreundliche und leistungsstarke Ausprägung der neuen Web-Apps könnte das etwas verstaubte Image des Desktop-Dinosauriers wieder aufpolieren und User stärker an Microsoft binden. Für Unternehmenskunden ist das neue Office ab heute, Mittwoch, verfügbar. Privat-User müssen sich noch bis Mitte Juni gedulden.

(pte)

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