Mittel- und Osteuropa: Arbeit kostet weniger als 9 Euro pro Stunde

07.05.2004
An dem großen Anreiz für deutsche Firmen, aus Kostengründen in den neuen EU-Beitrittsländern zu investieren, dürfte sich vorerst wenig ändern: Nach Schätzungen des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft werden sich die Arbeitskosten in Mittel- und Osteuropa auch nach der EU-Erweiterung nur sehr langsam westlichen Niveaus annähern. So könnte es bis 2039 dauern, bis beispielsweise die Kosten für eine Beschäftigtenstunde in der tschechischen Industrie auf die Hälfte des deutschen Werts geklettert sind.

An dem großen Anreiz für deutsche Firmen, aus Kostengründen in den neuen EU-Beitrittsländern zu investieren, dürfte sich vorerst wenig ändern: Nach Schätzungen des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft werden sich die Arbeitskosten in Mittel- und Osteuropa auch nach der EU-Erweiterung nur sehr langsam westlichen Niveaus annähern. So könnte es bis 2039 dauern, bis beispielsweise die Kosten für eine Beschäftigtenstunde in der tschechischen Industrie auf die Hälfte des deutschen Werts geklettert sind.

Selbst im teuersten Land Mittel- und Osteuropas, Slowenien, kostete die Beschäftigtenstunde im Verarbeitenden Gewerbe 2002 lediglich 9 Euro. Das waren über 70 Prozent weniger als im Westen der Bundesrepublik und gut die Hälfte weniger als in den östlichen Bundesländern. In Tschechien und Ungarn schlug eine Beschäftigtenstunde in der Industrie sogar nur mit gut 5 Euro, einem Sechstel des westdeutschen Werts, zu Buche.

Besser als hierzulande fällt in den meisten neuen EU-Staaten auch das Verhältnis vom Arbeitslohn zu den Personalzusatzkosten aus: Während in Westdeutschland die Betriebe im Jahr 2002 auf jeden Euro Direktentgelt fast 80 Prozent an Zusatzkosten drauflegen mussten - nicht zuletzt wegen der zahlreichen bezahlten Urlaubs- und Feiertage -, waren es in Osteuropa überwiegend nur zwischen 50 und 70 Cent. (mf)

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