MP3-Player: das Massenphänomen

04.12.2006

Nicht wirklich überraschend ist dagegen das Ergebnis, dass MP3-Player überwiegend zum Abspielen von Musik genutzt werden. Gut 40 Prozent der Nutzer machen damit nichts anderes. Die Mehrheit ist aber auch noch an anderen Inhalten interessiert: Hörspiele werden vor allem in der mittleren Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen stark nachgefragt, während sich die Jüngeren auch noch verstärkt für Comedy und witzige Beiträge interessiert. Aktuelle Nachrichten, Berichte und Reportagen stoßen derzeit nur bei einer kleinen Minderheit auf Interesse.

Auch das Download-Verhalten wurde in der TNS Infratest-Studie untersucht: Knapp die Hälfte der Nutzer, also 4,8 Millionen Personen greifen danach auf legale Download-Angebote im Internet zu. Jeder Vierte hat bereits für das Herunterladen von Inhalten bezahlt, also ein Markt von 2,8 Millionen Verbrauchern. Fast drei von vier Nutzern wandeln auch selbst Musik von CD in das MP3-Format zum Überspielen auf ihr MP3 Gerät um.

Radiosender fragen sich angesichts dieser Entwicklung, ob sich die MP3-Nutzung als Konkurrent um das "Ohr" der Bevölkerung negativ auf das Radio-Hörverhalten auswirkt. In der Tat belegt die Studie, dass Nutzer von MP3-Playern weniger Radio hören als Nicht-Nutzer. Allerdings weisen die Medienforscher von TNS Infratest auch darauf hin, dass sich die MP3-Nutzer durch eine generell höhere Audio-Affinität auszeichnen: So übersteigen MP3- plus Radio-Nutzung der MP3-Nutzer deutlich die Radio-Nutzung der Nicht-MP3-Verwender. Für die Marktforscher liegt nahe, dass die MP3-Technik neue Nutzungsvolumen für Audiomedien geschaffen hat. (go)

Zur Startseite