Neue Business-Units bei Tarox

10.03.2005
Bei dem Hersteller und Distributor Tarox ändert sich was: Die Komponenten- und Zubehördistribution wurde neu aufgestellt. Außerdem will Tarox mit speziellen Produkten der Consumer-Eigenmarke "Modula" die Schönen und Reichen dieser Welt adressieren.

Von Beate Wöhe

Mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2004 ist der Tarox-Vorstand und CEO Volker Hartmann außerordentlich zufrieden. Dennoch habe der Dollarkurs dem Unternehmen im vergangenen Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das geplante zweistellige Wachstum wurde nicht erreicht. Dreistellige Zuwachsraten konnte der Distributor und Hersteller allerdings im Serverbereich verbuchen, der sich vor allem in den vergangenen vier bis fünf Monaten sehr gut entwickelt habe.

Um im Distributionsgeschäft weiter voranzukommen, kreierte die Tarox System & Services GmbH Ende Februar den wohl klingenden Namen "Tarox Premium Distribution". Dahinter verbergen sich erklärungsbedürftige Produktbereiche, die der Distributor in eigenen Units bündelt. Dadurch sollen erfahrene Mitarbeiter den Händlern einen Mehrwert durch lösungsorientierte, herstellerunabhängige Produkte und Lösungen anbieten können. "Hardware ist Pflicht, der Service ist die Kür" kommentiert Hartmann die Neuorganisation.

Vorreiter ist der im Oktober 2004 gegründete Distributionsbereich Netzwerktechnik, mit dem Tarox bisher nach eigenen Angaben beste Erfahrungen gemacht habe. "Uns ist klar, dass wir im Wettbewerb mehr als logistische Leistungen bieten müssen. Wir werden uns auf die der Tarox-Systemfamilie nahen Produktsortimente konzentrieren und können so als Infrastruktur-Partner vom Arbeitsplatz bis zum Server mit einem vollständigen Kompetenzansatz auftreten", sagt Tarox-Distributions-Chef Bernd Tillmann. Das Premium-Sortiment will der Distributor zügig auch auf weitere Produktsegmente ausweiten.

Nicht kleckern, sondern klotzen

Um neben der Distribution und der B2B-Marke "Tarox", die inzwischen gut etabliert ist, weiteres Wachstum zu generieren, will Tarox die Consumer-Marke "Modula" mehr ins Rampenlicht stellen. Produkte unter diesem Brand gibt es zwar bereits seit 2003, aber jetzt will der Hersteller damit richtig loslegen (www.modu la.de). "Bevor wir uns entschieden haben, in die Retail-Ebene zu gehen, machten wir erst einige Gehversuche in Deutschland und Österreich", sagt Hartmann. Die Modula-Serie wird indirekt über das Retail-Segment, spezialisierte Fachhändler und Mail-Orderhäuser im Markt positioniert. Ansprechpartner für den Bereich Modula ist Uwe Hüfner, Leiter Produktmanagement für PC-Systeme, Mediatainment und Mobile Technologien bei Tarox.

Um gleich zum Start im Consumer-Markt aufzustampfen, stellte Tarox am 18. Februar den Gamer-PC "Modula Extreme 8000" vor - der Name ist Programm. Die Ausstattung liest sich wie das Who´s who der Komponentenlandschaft. Ein AMD 64 Athlon 4000+ arbeitet durch die Nvidia-SLI-Technologie mit zwei Grafikkarten zusammen. Zwei Gigabyte RAM und zwei Serial-ATA-Festplatten sorgen für genügend Speicherplatz. Und damit kein lästiges Lüftergeräusch den Anwender von seinem Spielerlebnis ablenkt, wird mit Wasser gekühlt. Auch sonst sei der PC mit dem derzeit technisch Machbaren ausgestattet.

Dass der empfohlene Preis von 5.399 Euro (inklusive bundesweitem Aufbauservice) bei vielen Endkunden aus der Gamer-Szene ein unverständiges Kopfschütteln hervorruft, stört Tarox nicht. "Wir wollen mit der Marke Modula weg von den Massenprodukten und werden mit speziellen und exklusiven Geräten auf den Markt gehen", erklärt Hartmann die Strategie. So ist in naher Zukunft auch ein PC im schwarzen Klavierlackdesign geplant.

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