Neue Chance für den Channel

28.07.2006
Von Josef Zacharias,

Laut einer Studie des Berlecon Forschungsinstituts vom Juni 2006 gehören Messaging und Groupware nicht mehr nur bei großen Unternehmen zur Kern-Infrastruktur. Denn auch der Mittelstand hat inzwischen die Vorteile erkannt, die Groupware-Lösungen ihm bieten. Hierzu zählen vor allem eine effizientere interne Kommunikation sowie der schnelle Austausch von geschäftsrelevanten Informationen unter Kollegen.

Bislang beherrschten die großen Lösungen von Microsoft, IBM und Novell das Groupware-Geschäft. Doch drängen inzwischen auch kleinere, sehr ernst zu nehmende Mitbewerber auf den Markt, die weniger verwaltungs- und beratungsintensive Lösungen anbieten, als ihre großen Mitstreiter. Zu den meist auch kostengünstigeren Alternativen zählen in Deutschland laut den Berliner Analysten unter anderem die Produkte von Kerio Technologies, Communigate, Ipswitch und Open-Xchange.

Um sich auf dem wachsenden Groupware-Markt zu behaupten und auch in Zukunft Exchange & Co. die Stirn bieten zu können, haben einige dieser Anbieter ihre Lösungen mit Features ausgestattet, die über die Basisfunktionalitäten von Groupware wie E-Mail, Kalender, Kontakte und Notizen hinausgehen. Sie positionieren sich jetzt gemäß dem aktuellen Trend mit vielen bereits integrierten Features wie Anti-Spam-, Spyware- und Virenschutz, Mail-Archivierung oder einem Zeitplaner. Solche Funktionen mussten Unternehmen bisher teuer zukaufen. Dies macht Groupware für viele mittelständische Unternehmen erst kalkulierbar. Einige der neuen Softwareprodukte laufen sowohl unter Windows wie auch unter Linux und Mac OS - was der Heterogenität in den Unternehmen Rechnung trägt.

Aus diesen Vorteilen ergibt sich auch eine neue Chance für den Channel: Denn wo Systemhäuser und Reseller mit Exchange, Domino und Groupwise bislang abgeblitzt sind, können sie ihren Kunden günstige und schnell implementierbare Lösungen anbieten.

Benötigt ein Systemhaus für die Einführung einer traditionellen Lösung teilweise Wochen und manchmal sogar mehrere Monate, ist bei einem kleineren Messaging-Groupware-Anbieter in der Regel nach zwei bis drei Tagen alles erledigt. Dabei stehen die kleinen Hersteller den drei großen in Sachen Funktionalität in nichts nach.

Dies sieht auch der Bericht von Berlecon so und kommt zu dem Ergebnis, dass kleinere Groupware-Anbieter hinsichtlich Preis, Installation, Administra-tion und meist auch Release-Zyklen sogar besser abschneiden. Das wiederum bringt Bewegung in den Groupware-Markt. Und davon profitiert letztendlich der Kunde - mehr Funktionen zu günstigeren Preisen.

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