NDS statt Nagravision

Neue Verschlüsselungstechnologie bei Premiere

03.05.2008

So funktioniert der Wechsel

Aktuell werden 129 Premiere-zertifizierte Receiver unterschiedlicher Hersteller angeboten (Die komplette Liste gibt es am Artikelende als Download). Deshalb wird der Wechsel in Etappen stattfinden. Als Erstes soll versucht werden, die Receiver mit NDS-Middleware über ein Software-Upate umzustellen. Das Update wird nach der Aktivierung des Geräts per Satellit übertragen und soll laut Unternehmen nur wenige Minuten dauern.

Kunden, die Premiere mithilfe einer Smartcard empfangen, erhalten nach dem Software-Update eine Telefonnummer, unter der er sich bei Premiere melden und eine neue NDS-Karte bestellen kann. Bis die neue Karte beim Kunden ist, kann er laut Premiere aber weiterhin das Programm sehen.

Leider sind nicht alle zertifizierten Receiver NDS-tauglich. In manchen Blogs im Internet ist die Rede von rund 50 Prozent. Zu dieser Gruppe gehören auch die älteren D-Boxen. Da ein kompletter Austausch der Receiver viel zu teuer wäre, werden diese Receiver auf eine verbesserte Nagravision-Verschlüsselung umgestellt. Auch wenn alle Receiver, die in Zukunft auf den Markt kommen, mit NDS-Verschlüsselung arbeiten müssen, sollen langjährige Premiere-Kunden nicht zum Neukauf verpflichtet werden. Deshalb hat der Pay-TV-Sender seinen Vertrag mit Nagravision verlängert.

Auch Entavio-zertifizierte Receiver arbeiten mit Nagravision. Diese Version ist der von Premiere genutzten Verschlüsselungstechnologie ähnlich. Damit auch in Zukunft die Kompatibilität gewährleistet ist, werden die Entavio-Geräte in vergleichbaren Schritten wie die Premiere-zertifizierten Receiver aktualisiert.

Aber alle Receiver, die keines dieser Zertifikate aufweisen, werden in Zukunft nicht mehr genutzt werden können, um Premiere zu empfangen.

Der Handel nimmt diese Restriktion oftmals sehr gelassen. Der Media Markt im Münchner Euroindustriepark beispielsweise sieht darin kein Problem, da er in der Regel Erstabonnenten als Kunden hat und somit zum Abo ein entsprechend zertifiziertes Gerät verkauft. Dessen Gerätenummer ist notwendig, um das Abo freizuschalten. Und wenn der Kunde meint, später einen anderen, nicht zertifizierten Receiver einzusetzen, ist das seine persönliche Verantwortung.

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