Neuer Ingram-Boss Kent Foster sollden Distributor umbauen

30.03.2000
Viel gute Laune und Zuversicht versprühte das Top-Management von Ingram Micro Ende vergangener Woche in München.

Ingram-Gipfeltreffen in Deutschland. Der seit Anfang März amtierende neue Ingram-Micro-CEO und -Präsident Kent Foster besuchte Ende vergangener Woche die deutsche Tochtergesellschaft in Dornach bei München. Für Gastgeber und Deutschland-Chef Michael Kaack hatte er jede Menge freundliche Worte mitgebracht. "Michael ist ein großartiger Geschäftsführer. Mein Job besteht darin, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen", erklärte Foster, der freimütig bekannte, dass er mit IT-Händlern bisher nur als Kunde zu tun hatte.

Der 56-jährige Foster war 29 Jahre bei der US-Telekom-Gesellschaft GTE Corp. beschäftigt. Für den Job bei Ingram eignet er sich nach Angaben von Chairmann Jerre Stead aufgrund seiner Erfahrungen im Service-Geschäft. Denn Ingram, so die Vision der Manager, soll sich vom klassischen Distributor zum "Service Provider für Logistik und Business Automation" (PR-Text) entwickeln. Bereits heute liefert Ingram in den USA im Auftrag der Händler rund 70 Prozent der ausgehenden Ware direkt an die Endkunden. In Deutschland ist dieser Anteil laut von Kaack noch wesentlich niedriger.

Trotz des "Umbaus der Ingram Micro in ein Service-Powerhouse" (PR-Mitteilung) soll das klassische Distributionsgeschäft nicht untergehen. "Vor allem der SMB-Kunde braucht jemanden, der ihm bei Thema Informationstechnik hilft. Wir werden dies sicher nicht tun. Das ist die Aufgabe der Systemhäuser und Händler, und deshalb ist es für mich keine Frage, dass sie eine Zukunft haben. Aber auch sie werden sich mehr und mehr zu Service-Unternehmern entwickeln müssen", erklärt Foster. Weltweit mehr als 100.000 Handelsunternehmen mit insgesamt über eine Million Mitarbeiter kaufen nach Angaben von Stead derzeit bei Ingram ein.

Im vergangenen Jahr erzielte Ingram Micro einen weltweiten Umsatz von rund 28 Milliarden Dollar (+ 27 Prozent). Der Jahresüberschuss verschlechterte sich allerdings um knapp 22 Prozent auf 192 Millionen Dollar. Das bedeutet einen Rückgang der Nettoumsatzrendite von 1,11 (1998) auf 0,68 Prozent. Deutschland konnte 1999 kein Geld in die USA überweisen. Daher steht für Deutschland-Chef Kaack die "Verbesserung der Profitabilität" an erster Stelle. "Um das Umsatzwachstum mache ich mir keine Sorgen. Nach den ersten drei Monaten liegen wir nahe an unserem Plan", sagt er. (sic)

www.ingrammicro.com

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