Siewert & Kau-Einkaufsleiter Sebastian Hill

"Nicht nur schlichte Bildausgabegeräte"

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Siewert & Kau hält eine Portfolio von über 700 Monitormodelle bereit. Warum der Markt für den Distributor wichtig ist, erklärt Einkaufsleiter Sebastian Hill.

Den Monitormarkt mit geringen Margen und vermeintlichen 08-15-Standard-Produkten halten viele für langweilig und wenig lukrativ. Teilen Sie diese Einschätzung?

Sebastian Hill: Wir sehen die Monitorbranche ganz und gar nicht 08-15! Denn im Markt herrscht heute ein sehr hohes Markenbewusstsein unter den Anwendern. Sowohl private, als auch geschäftliche Anwender nehmen Monitore längst nicht mehr nur als schlichte Bildausgabegeräte wahr. Vielmehr rangieren sie im Büroumfeld verstärkt als "Image Devices", die zusehends auch individuellen Ansprüchen für einen repräsentativen Arbeitsplatz gerecht werden sollten. Faktoren wie Ergonomie und Design haben hier in den letzten Jahren immer häufiger eine verkaufsentscheidende Bedeutung.

''Die Monitorbranche ist nicht 08-15!'' Sebastian Hill, Einkaufsleiter bei der Siewert & Kau Computertechnik GmbH
''Die Monitorbranche ist nicht 08-15!'' Sebastian Hill, Einkaufsleiter bei der Siewert & Kau Computertechnik GmbH
Foto: Siewert & Kau

Bei der Ausstattung von Büros werden häufig PC-Monitor-Bundles geschnürt. Daher kommen hier häufig die großen PC-Hersteller mit ihren Monitorlinien zum Zug. Welche Chancen bieten sich hier den klassischen Display-Herstellern?

Hill: Im B2B-Bereich würde ich dies weniger als klassische Bundles bezeichnen, eher als "Alles aus einer Hand"-Projektgeschäft-Pakete. Denn heutige Vertriebsrealität ist schlichtweg, dass sich Business Kunden bei der Anschaffung einer größeren IT-Hardware/PC-Infrastruktur häufig einfach keine separaten Angebote für Fremdmonitore mehr einholen, sondern sich herstellerpassend gleich ein lukratives Gesamtpaket schnüren lassen. Das bedeutet im Umkehrschluss natürlich für klassische Display Anbieter, sich intensiver auf den B2C-Sektor zu fokussieren.

Welche Ausstattungsmerkmale und Features werden im Projektgeschäft mit Bildschirmen häufig nachgefragt?

Hill: Eigenschaften wie Design, Ergonomie oder Details wie Farbtreue sind essentielle, verkaufsentscheidende Faktoren. So können im B2B- und Projektgeschäft beispielsweise in CAD- oder Architektenbüros längst nur noch farbtreue, kalibrierte Geräte überzeugen. Zudem zeigt sich auch im Office Umfeld ein starker Trend hin zu 27-Zoll-Monitoren. In Kombination mit Curved Modellen ist diese Konfiguration ideal auch für einen großzügigen Dual-Screen Einsatz am Arbeitsplatz prädestiniert.

Was treibt derzeit das Geschäft mit Displays voran?

Hill: Treibende Kraft im Display Geschäft sind nach wie vor die Innovationstreiber und Technologie-Vorreiter der Branche. Das heißt, wer in Sachen neuer richtungsweisender Features die Nase vorne hat, steht auch in der Wahrnehmung und der Gunst des Kunden zunächst in der Pole Position.

Im privaten Umfeld, sind die Absatzzahlen für Displays nicht zuletzt durch den Einsatz von Notebooks zurückgegangen. Wie stellt sich dies im B2B-Segment dar?

Hill: Im klassischen Büro-Arbeitsumfeld wird es schlichtweg aus genannten Ergonomie Aspekten keinen Display-Ersatz durch vermehrten Einsatz mobiler Geräte geben - im Gegenteil! Um komfortabel arbeiten zu können, sehen wir demnach ungebrochen den Bedarf für leistungsstarke, brillante und immer großformatigere Display Lösungen.

Was muss Ihrer Ansicht nach der Händler leisten, um ernsthaft im Monitorgeschäft mitmischen zu können?

Hill: Nicht zuletzt aufgrund des riesigen Angebotes an Monitoren und der vielen, unterschiedlichen Displays im Markt, allein wir führen zehn Marken mit über 700 Modellen im Portfolio, kommen Distributoren wie auch Handel nicht umhin, ihren Kunden entsprechend hochwertige Beratung als Entscheidungsgrundlage mitzuliefern. So bauen wir derzeit für unsere Partner im B2B- und Systemhauskanal ein entsprechendes "Display & Digital Signage" Competence Team in unserem Lippstädter Vertriebsbüro auf, um mit umfassenden Produkt Know-how gepaart mit Beratungs- und Lösungstiefe dem Monitor-Segment weiteren Value und Absatzimpulse zu verleihen. Wie gesagt, wir setzen hier ganz auf unser künftiges B2B-Display Competence Team. Hier werden wir uns zuerst auf die Bereiche Arbeitsplatzlösungen und Large Format sowie Digital Signage, die ebenfalls sehr beratungsintensiv sind, konzentrieren. Auch im Bereich Education werden wir unser Engagement verstärken.

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