Tablets im Unternehmenseinsatz

"Nicht zu viel von den Herstellern erwarten"

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
Tablets im Unternehmenseinsatz - welche neuen Chancen ergeben sich dabei für IT-Fachhändler? Wir haben Axel Oppermann vom Marktforscher Experton Group gefragt.
" Aufgabe des Fachhandels ist es nicht, den Kunden zu etwas zu drängen - dies können gerne die Retailer übernehmen." Axel Oppermann, Senior Advisor bei der Experton Group
" Aufgabe des Fachhandels ist es nicht, den Kunden zu etwas zu drängen - dies können gerne die Retailer übernehmen." Axel Oppermann, Senior Advisor bei der Experton Group
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Tablets im Unternehmenseinsatz - welche neuen Chancen ergeben sich dabei für IT-Fachhändler? Wir haben Axel Oppermann vom Marktforscher Experton Group gefragt.

Herr Oppermann, gibt es bereits Prognosen, wie viele Tablets in den kommenden Jahren als fester Bestandteil der Unternehmens-IT in die Firmen Einzug halten werden?
Axel Oppermann: Die geschäftliche Nutzung von mobilen Endgeräten wie Notebooks, Netbooks, Tablets und Smartphones wird in Deutschland 2011 um circa acht Prozent und 2012 um rund zehn Prozent steigen. Gleichzeitig soll in diesem Jahr die Zahl der geschäftlich genutzten iPads und iPhones um etwa 43 Prozent beziehungsweise 38 Prozent steigen. In vergleichbarem Umfang dürften die Wachstumsraten bei Android-Geräten liegen.

Das Konzept "Bring your own device" (also das Nutzen privater IT-Geräte im Beruf) macht bestimmt einigen Unternehmen Kopfzerbrechen.
Oppermann: Aktuell wollen lediglich fünf Prozent der IT-Entscheider "Bring your own device"-Modelle unterstützen. Business-Verantwortliche würden sich hingegen über eine derartige Strategie mehr als freuen. Auch immer mehr Anwender wollen ihr eigenes Notebook, Pad oder Tablet nicht nur privat, sondern auch geschäftlich nutzen und dies durch die Unternehmen erlaubt und gefördert bekommen. Und hier liegt das Problem: zahlreiche ungelöste Fragen hinsichtlich der steuerlichen und lizenzrechtlichen Aspekte. Dazu gehören der geldwerte Vorteil von Gutscheinen, Barmitteln zum Kauf eines entsprechenden Gerätes und von durch die Firma bezahlter Software. Ob Software, die die Firma über Rahmenverträge bezogen hat, überhaupt auf ein (privates) Mitarbeiter-Notebook installiert werden darf, ist bei einigen Softwareherstellern ebenfalls noch unklar.

Welche Vorgaben sollten Unternehmen ihren Mitarbeitern gegenüber machen?
Oppermann: Unternehmen die sich für "Bring your own device"-Konzepte entscheiden, müssen zwingend ein organisatorisches Rahmenwerk definieren. Dieses besteht aus Richtlinien und Prozessen. Richtlinien werden insbesondere für die Themen Sicherheit, Lizenzierung und Organisation benötigt. Beim Faktor Sicherheit sind die Ebenen Gerät, Netzwerk und Daten besonders relevant. Prozesse sind für die Nutzung der Geräte und Service Level zu implementieren.

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