Tablets im Unternehmenseinsatz

"Nicht zu viel von den Herstellern erwarten"

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 

"Eine Orientierung an Windows-Betriebssystemen ist kein Muss"

Sollte der Handel seine Kunden auf eine Erweiterung der User-Policies aufmerksam machen? Wenn ja, welche Punkte sind wichtig?
Oppermann: Ja, zwingend. Der Handel kann sich hierdurch als Berater (und Partner) der Anwenderunternehmen positionieren. Der Handel sollte insbesondere die Themen Integration und Sicherheit ansprechen. Auch das Thema Service-Level-Management und Flottenmanagement können dem Kunden nutzen und dem eigenen Unternehmen mittelfristig Umsätze sichern.

Ist es für Fachhändler sinnvoll, sich überhaupt mit diesem Thema zu beschäftigen, oder wird dieses Geschäft eher über Retail- und E-Commerce-Vertriebswege laufen?
Oppermann: Ja, allerdings nicht wegen des "Schubsens" von Hardware. Erträge werden durch zusätzliche Services und verbundene Handelsgeschäfte erzielt. Hierzu zählen exemplarisch Beratung oder Integration in bestehende Systeme.

Welche Argumente hat der Händler gegenüber seinem Kunden, um ihn auf die Nutzung von Tablets in einem Unternehmen einzustimmen?
Oppermann: Es geht nicht um einstimmende Argumente für den Kunden. Aufgabe des Fachhandels ist es auch nicht, den Kunden zu etwas zu drängen - dies können gerne die Retailer übernehmen. Der Fachhandel kann nur profitieren, wenn er bedarfsgerecht berät. Deshalb sollte die Beratung ergebnisoffen erfolgen. Nicht für jeden Kunden oder jede Situation ist der Einsatz von Tablets sinnvoll. Gemeinsam mit dem IT-Verantwortlichen oder Einkäufer müssen unterschiedliche Szenarien analysiert werden. Die einzigen Argumente, die benötigt werden, sind die konkreten Vorteile, die im Unternehmen erzielt werden.

Die Mehrzahl der Unternehmen arbeitet mit stationären Windows-Betriebssystemen. Muss das auch beim Tablet sein?
Oppermann: Nein, eine Orientierung am Windows-Betriebssystemen ist kein Muss. Die Rolle des Betriebssystems auf Clients wird in den nächsten Jahren im Allgemeinen und bei Tablets im Besondern von nachgelagerter Bedeutung sein. Es muss allerdings unbedingt der Zugriff auf die Unternehmens-IT sichergestellt werden. Deshalb sollten eine Orientierung an den eingesetzten Anwendungen - und die Interoperabilität mit den Tablets - erfolgen.

Welche Angebote sollten von den Herstellern an die Händler gemacht werden, dass sie in dieses Geschäft einsteigen?
Oppermann: Hersteller müssen dem Handel die Chance auf Erträge geben. Diese sind durch das eigentliche Handelsgeschäft, durch ergänzende Handelsgeschäfte (Zubehör) und Serviceleistungen erzielbar. Dessen ungeachtet sollten Händler nicht zu viel von den Herstellern erwarten. (bw)

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