Nokia N97 geschrumpft

Nokia N97 mini im Test

Yvonne Göpfert ist als freie Journalistin in München tätig.

Nokia N97 mini: per WLAN gemächlich ins Web

Nokia N97 mini: Lange Ladezeiten
Nokia N97 mini: Lange Ladezeiten
Foto: MICHAEL ECKERT

Der Nokia-Browser sorgt nicht gerade für eine flotte Datenübertragung von Webseiten – weder via Datenturbo HSDPA noch per WLAN. Im Schnitt dauert es fast eine halbe Minute, bis eine Webseite geladen ist. Beim Daten-Upload, beispielsweise von Videos oder Fotos, machte das Nokia N97 mini ebenfalls keine gute Figur, da der beschleunigte Turbo-Upload HSUPA fehlt. Immerhin: Der Browser bietet ein paar schöne Funktionen, darunter die Möglichkeit, bereits besuchte Webseiten in Form von Mini- Bildern anzeigen zu lassen. Vorteil: Man findet in der Besuchs-History eine bestimmte Seite viel schneller. Weiter wird Flash Lite 3.0 für Flash-Videos unterstützt.

Das Nokia N97 mini ist mit einem Kompass und einem GPS-Empfänger mit Unterstützung für A-GPS ausgestattet. Per A-GPS wird das Handy erst mal grob in einer Funkzelle geortet. Die Feinsuche erfolgt anschließend, sobald das Handy mindestens drei Satelliten gefunden hat. Durch die Vorab-Ortung via Mobilfunknetz kann die genaue Lokalisierung schneller erfolgen.

Für die Navigation mit dem Nokia N97 mini stehen die Ovi Karten (Version 3.0) für Deutschland, Österreich und die Schweiz zur Verfügung. Weitere Karten, beispielsweise für den Urlaub, kann sich der Nutzer über das Internet aufs Handy holen. Im Lieferumfang enthalten sind die unbegrenzten, weltweiten Navigationslizenzen für den Modus "Gehen" (Fußgängernavigation). Der City Explorer, der Großstädte abdeckt, ist auf zwei Jahre weltweit begrenzt. Zum Testen gibt es den Modus "Fahren" für 10 Tage weltweit ebenfalls kostenlos. Damit ist beim Nokia N97 mini die reine Kartenanzeige und stumme Wegbeschreibung wie bei Google Maps kostenlos. Für gesprochene Navigationsanweisungen im Auto wird eine gestaffelte Lizenzgebühr fällig.

Schneller Scrollen: Ein Software-Update für das Nokia N97 mini

Nokia N97 mini: verbessertes Scrollen
Nokia N97 mini: verbessertes Scrollen
Foto: MICHAEL ECKERT

Das Nokia N97 mini kommt mit einem Software-Update. Wichtigste Änderung: Ein verbesserter Algorithmus sorgt dafür, dass der Anwender schneller durch die Seiten rollt. Bislang verlief die Navigation auf dem Nokia N97 eher stockend. Befindet sich der Nutzer im Adressbuch, erscheint beim Scrollen zur zusätzlichen Orientierung der Buchstabe, bei dem er gerade angelangt ist. Ferner kommen mit dem Software-Update auch ein paar neue Widgets auf das Smartphone. Eines davon ist ESPN Soccernet. Fußballfreunde können sich hier die aktuellen Spielergebnisse anzeigen lassen. Zusätzlich gibt es Infos zu den Torschützen sowie News rund um den Fußball. Die Anwendung funktioniert trotz ihres englischen Namens übrigens auch für die Bundesliga und den DFB-Pokal.

Was beim Nokia N97 mini mit dem Update nicht behoben wurde: Die Navigation durchs Menü ist immer noch inkonsistent. Manchmal reicht ein Fingertipp, um eine Aktion im Menü auszulösen. Dann wieder fordert das Nokia N97 mini einen Doppelklick. Gerade die Mühe, zwei Mal zu drücken, nervt auf Dauer jedoch.

Sprachqualität des Nokia N97 mini

Das Nokia N97 mini überträgt Gespräche etwas dumpf, aber gut verständlich. Ab und zu ist jedoch das Echo der eigenen Stimme zu hören. Der Freisprecher schluckt auch schon mal eine Silbe. Für kurze Gespräche ist er aber durchaus zu gebrauchen. Über das mitgelieferte Headset zu telefonieren empfiehlt sich nicht. Die In-Ear-Kopfhörer des Nokia N97 mini stecken nämlich tief in den Ohren, was wiederum beim Sprechen während eines Telefonats stört.

Fazit

Im Vergleich zum Nokia N97 ist das Nokia N97 mini ein Quantensprung ins puncto Design. Die Ausstattung mit WLAN, HSDPA, GPS und überzeugenden Organizerfunktionen ist geblieben - das ist prima für Business-Nutzer. Zudem sieht der Anwender, was sich in seinen Netzwerken, beispielsweise Facebook tut. Mit der 5-Megapixel-Kamera gelingen gute Schnappschüsse. Nachrichten sind auf der kleinen Volltastatur des Nokia N97 mini schnell getippt. Es bleiben zwei Störfaktoren: die viel zu komplexe Struktur des Symbian-S60-Betriebssystems und die umständliche Menüführung mit ihren Doppelklicks.

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