Notebook-Händler H-Soft lagert Distribution aus

03.02.2000
Wirkliche Neuigkeiten im Produktbereich bot die Cebit kaum. Dafür tut sich was im Großhandelsgeschäft. Mobilion steigt als Notebook-Distributor ein.

Klare Verhältnisse zu schaffen, ist gut. Deswegen hat der Stuttgarter Notebook-Händler H-Soft EDV GmbH sein Distributionsgeschäft in die Mobilion GmbH ausgelagert. "Wir wollen eine klare Trennung und eine eindeutige Ansprache unserer Wiederverkäufer", sagt H-Soft-Chef Werner Härle. Er sieht wie alle anderen Marktbeobachter eine "heftige Bewegung im Notebook-Markt". 1999 lag die Wachstumsrate bei rund 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Deutschland wurde im vergangenen Jahr über eine Million Notebooks verkauft. Oder anders ausgedrückt: Der Umsatzkuchen betrug 3,5 bis 4 Milliarden Mark. Tendenz steigend.

In Anwesenheit seiner Hauptlieferanten Toshiba, Fujitsu Siemens und Sony stellte Härle die neue Tochterfirma von H-Soft auf der Cebit vor. Wie alle Nischendistributoren will sich Mobilion durch erstklassigen Service von den großen Broadlinern abgrenzen. "Schwäbischer Fleiß und absolute Kundenorientierung" verspricht Mobilion. "Hauptsache verkaufen. Das kann es wohl auf Dauer nicht sein", wirbt die Unternehmensbroschüre vollmundig. Die Kunden sollen es nicht mit anonymen Telesales-Leuten zu tun haben, sondern mit "Gesichtern".

Ein Drittel des Umsatzes der H-Soft GmbH kam bisher schon von rund 1.400 Wiederverkäufern. Durch die Ausgliederung des Großhandelsgeschäfts bekommt Mobilion rund zehn Millionen Mark Umsatz in die Wiege gelegt. Härles Ziel für dieses Jahr lautet, den Umsatz mit elf Mitarbeitern auf 30 Millionen Mark hochzuschrauben. Die operative Leitung des Distributionsgeschäfts übernimmt Rüdiger Grimm, Härle bleibt Geschäftsführer. Die Produktpalette wird um Palmtops, mobile Kommunikationslösungen und Komplettlösungen erweitert.

Kanalkonflikte fürchtet Härle nicht, obwohl die H-Soft EDV GmbH nach wie vor als Notebook-Händler agieren wird. "Es spricht sich schnell herum, wenn man nicht sauber arbeitet", meint er.

Ein neues Unternehmen reicht dem Schwaben aber noch nicht. Er geht noch einen Schritt weiter und gründet außer der Mobilion GmbH noch die Servion GmbH, die herstellerunabhängigen Service und Support im Mobil-PC-Bereich anbietet. Wiederum eine 100prozentige Tochter von H-Soft EDV GmbH wird sie von Thomas Kulke geleitet, der dort das Service- und Support-Geschäft aufgebaut hat. In diesem Jahr soll die Dienstleistungstochter zwischen fünf und sechs Millionen Mark Umsatz generieren.

Servion übernimmt Garantieabwicklung und Support für Notebooks, egal wo sie gekauft wurden. Die Zielgruppe ist umfassend. Nicht nur EDV-Händler, Systemhäuser und Endkunden sollen mit dem Unternehmen zusammenarbeiten, sondern auch Einkaufsverbände und Retailer. An seiner ehrgeizigen Vision muss sich das Unternehmen noch messen lassen. Sie lautet: "Geht nicht - gibt es nicht." (is)

www.servion.de,

www.mobilion.de

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