Novell attackiert Microsoft mit "Open Workgroup-Suite" für SMB-Unternehmen

18.06.2007
Novell hat die Linux-basierende "Open Workgroup Suite" für kleine und mittlere Unternmehmen angekündigt. Die Suite beinhaltet ...

Als "extrem wichtig" für Novell bezeichnete Stefan Jochheim, Director Channel Sales bei Novell Deutschland, die Linux-basierende "Open Workgroup Suite". Das Büropaket, eigens für SMB-Unternehmen (Small and Medium Business, auch als KMU bezeichnet) zusammengestellt, zeige, dass Novell es ernst meine mit seinem Versuch, gegen die Dominanz Microsofts im Anwendersegment "eigene produktive Software zu positionieren", erklärte Jochheim vor kurzem gegenüber ChannelPartner.

Jetzt hat Novell angekündigt, im September die Software in den Markt zu bringen. Sie beinhaltet sowohl das Office-Paket "Openoffice" als auch das Mail- und Kalenderprogramm "Groupwise". Zudem ermöglichen Managementtools , die aus dem "Open Enterprise Server" genommen wurden, Benutzerrechte der gebildeten "Workgroups" einzurichten sowie entsprechende Speicher-Zugriffe zu verwalten. Des Weiteren können Novell zufolge Kunden mit der Suite auch avancierte Aufgaben wie Clustering und Failover-Situationen lösen.

Novell zufolge kommt die "Workgroup Suite" auch für Systemhäuser in Frage, die die Infrastruktur ihrer Kunden warten. Denn die "Open Workgroup Suite" kann remote gewartet werden. Darüber hinaus können VARs, dank eines neuen Software-Layers, eigene Applikationen einbinden.

Jochheim hatte erklärt, das deutlich spürbare Interesse von SMB-Firmen an Linux ("es gibt sehr viele Kunden, die sich für Desktop-Linux interessieren") habe Novell veranlasst, den auf dem Papier scheinbar hoffnungslosen Versuch zu unternehmen, die Suite als Alternative zu Microsoft-Software anzubieten. "Der Treiber dafür sind die Kosten", argumentierte er. Zudem könnten SMB-Kunden das Paket schnell zum Laufen bringen. "Kleinere Kunden benötigen genau so eine umfassende Lösung. Sie ist offen und vergleichsweise billig", warb er für die Suite.

Zuspruch für diese Ansicht und die Marketingstrategie in Sachen Linux auf dem Desktop erfährt Novell von dem amerikanischen Marktforscher IDC. "Kleine Unternehmen", erklärte Analyst Ray Boggs, "schätzen die niedrigen Anschaffungspreise, ebenso die Flexibilität und die Wahlmöglichkeit. Aber auch die einfache Anschaffung und Installation werden eine zentrale Rolle für kleine Unternehmen spielen", schloss er seine Lobeshymne für die Novell-Offerte.

Laut Jochheim testen derzeit viele Firmen Linux auf dem Desktop. In Südafrika habe die Bank First National 12.000 Desktops mit Linux ausgerüstet; hierzulande testeten einige Firmen, darunter der Triebwerkshersteller MTU, die Microsoft-Alternative.

Die Workgroup Suite, die für bis zu fünf Server und 200 Benutzer ausgelegt ist, wird ab September erhältlich sein. Novell werde sie ausschließlich über Partner vermarkten, erklärte Jochheim. Damit diese die Lösung vermarkten können, werde ihnen Novell eigene Trainings unter dem Motto "Workgroup works" anbieten. (wl)

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