Technisch weiterentwickelte Hightech-Smartphones wie das iPhone von Apple und aktuelle BlackBerry-Geräte von Research in Motion sind nicht unbedingt hauptverantwortlich dafür, dass die Nutzung von mobilem Internet zunehmend interessanter für Handy-Besitzer wird. In der Praxis zeigt sich vielmehr, dass kostengünstigere Geräte mindestens genauso häufig zur mobilen Web-Nutzung eingesetzt werden. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung hervor, die das US-Unternehmen AdMob vorgelegt hat. Demnach wurden in den USA im Monat Juni lediglich 24,3 Prozent der ausgeschickten Werbung an Smartphones versandt. Auch was die Beliebtheit derartiger Geräte bei den Nutzern des mobilen Webs betrifft, liegen iPhone & Co eher im hinteren Feld. Rang eins geht laut der AdMob-Analyse in den USA eindeutig an Motorola, das mit den Modellen Razr und Krzr im Bereich der mobilen Internetnutzung deutlich vorne liegt.
"Mobiles Internet ist massentauglicher als viele Menschen meinen", erklärt Jason Spero, Vice President der Marketingabteilung bei AdMob gegenüber der New York Times. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei eine deutlich steigende Zahl von Internetzugriffen am Handy zu verzeichnen. Allein die von AdMob auf Mobiltelefone vermittelte Werbung hat im Juni im Vergleich zum Vormonat um 19,7 Prozent zugelegt. Der Zuwachs gehe aber nicht zwingend vom zunehmenden Angebot an Smartphones aus. "Zur Zeit nutzt die Mehrheit der Handy-Besitzer noch vorwiegend weniger anspruchsvolle Geräte, um sich in das Internet einzuloggen", stellt Spero fest. Hightech-Produkte wie das iPhone oder ein BlackBerry seien aber die "Geräte der Zukunft", ist Spero überzeugt. Diese würden über eine Vielzahl von technischen Funktionen verfügen und so viele Nutzer überhaupt erst auf die Möglichkeiten des mobilen Webzugriffs aufmerksam machen.
"Man kann davon ausgehen, dass sich in einigen Jahren das mobile Internet zum Massenmarkt entwickeln wird", erklärt Björn Brodersen vom Online-Handytarif-Berater Teltarif . Im Moment sei dieses aber für viele Handynutzer noch wenig interessant. "Von Seiten der Anbieter wurde es vielfach verabsäumt, den Kunden einen wirklichen Mehrwert des mobilen Internets deutlich zu machen", meint Brodersen. Die Vermarktung des mobilen Webs sei bislang zu technikorientiert gewesen, Kunden könnten mit Begriffen wie UMTS oder HSDPA nur wenig bis gar nichts anfangen. "Viele Handybesitzer assoziieren das mobile Internet zudem noch mit hohen Nutzungskosten und das in vielen Tarifen auch zu Recht", meint Brodersen.