Produkttest: Mini-PC mit GPS Asus R2H

02.01.2007
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Ausstattung, Navigationsfunktion, Ergonomie

Ausstattung: Über einen beigelegten Adapter lässt sich der UMPC an einen externen VGA-Monitor anschließen, einen TV-Ausgang bietet er ebenfalls. Von den drei USB-Buchsen ist eine als Mini-Buchse ausgelegt, an die beispielsweise die optional erhältliche Falt-Tastatur oder ein externes optisches Laufwerk passt.

Dank Fast Ethernet-Anschluss, Bluetooth 2.0+ EDR und 11g-WLAN, eignet sich der R2H als mobile oder stationäre Surfmaschine. Allerdings würde man sich noch ein integriertes UMTS/HSDPA-Modul zum Surfen per Mobilfunk wünschen: Mangels PC- oder Expresscard-Schnittstelle lässt sich nicht einmal ein externes UMTS/HSDPA-Modem nachrüsten.

Außerdem wartet der Asus R2H mit einer Web-Cam und einem Fingerprint-Scanner auf, der aber ungünstig oben links positioniert ist: Im Alltags-Betrieb berührt man ihn deswegen des Öfteren versehentlich.

Für den Schreibtisch-Betrieb legt Asus eine Aufstellhilfe aus Kunststoff bei – die wirkt aber billig und wenig stabil: Der ausklappbare Ständer des Samsung Q1 gefiel uns deutlich besser – ebenso übrigens wie das Gehäuse des Q1: Der R2H besitzt zwar ein solides Gehäuse aus gebürstetem Aluminium, sieht aber bei weitem nicht so schick und trendy wie Samsungs UMPC aus.

Als großes Highlight des R2H bewirbt Asus die Navigationsfunktion: Die ausklappbare GPS-Antenne befindet sich links oben am Gehäuse. Obwohl ein SirfStar-III-Chipsatz im R2H arbeitet, dauert es teilweise recht lange, bis er ein GPS-Signal empfing. Auch in Tunnels ging das Signal sehr schnell verloren. Im Praxistest kam es oft vor, dass GPS-Empfänger und Routing-Software ungenau zusammenarbeiteten: Das beigelegte Microsoft Autoroute 2006 – übrigens in einer englischsprachigen Version – gab dann eine Warnung aus, dass man sich nicht mehr auf der Route befinde, weil das Satellitensignal den Wagen einige Meter neben der Straße lokalisierte. Überdies war die Routing-Software furchtbar umständlich zu bedienen und unflexibel – zum Beispiel berechnet sie bei Fehlfahrten nicht automatisch eine neue Route, sondern meckert nur, dass man „Off Route“ sei. Wenn die Routenführung funktionierte, kamen die Fahranweisungen zwar rechtzeitig, sind aber sehr knapp gehalten und klingen zu leise und blechern.

Ergonomie: Das spiegelnde 7-Zoll-Display des R2H ist sehr ungleichmäßig ausgeleuchtet - die maximale Helligkeit, die er in der Displaymitte bietet, würde für bequemes Arbeiten unter freiem Himmel ausreichen. Zu den Rändern fällt die Helligkeit aber stark ab – so kann man draußen auf dem UMPC nur bei Bewölkung etwas erkennen. Insgesamt war die Displayqualität mittelmäßig, besonders Farben wirkten sehr dunkel und wenig differenziert.

Ein weiteres Handicap ist die ungewöhnliche Auflösung (800 x 480 Pixel) des R2H mit der Windows manchmal nicht zurechtkommt: Einige Menübuttons lassen sich deshalb zum Beispiel nicht erreichen. Der Lüfter läuft ständig, ist aber recht leise. Allerdings genügt er nicht aus, um die gesamte Abwärme rasch aus dem Gehäuse zu befördern, denn dieses wird im Betrieb schnell spürbar warm – unangenehm bei einem Gerät, das man im Betrieb ständig in der Hand hält.

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