Wenn PCs langsamer werden, sucht man nach einem geeigneten Tuning-Tool, die Kiste mit wieder schneller zu machen. Oft wird dabei jedoch mehr Leistungssteigerung versprochen, als sich tatsächlich herausholen lässt. Auch PC Booster 5 hat auf unserem Testrechner nur "gefühlt" mehr Speed gebracht.
Von Thomas Hümmler, PC-Welt
Testbericht
Ein Auto ist flotter, je mehr PS es hat. Man kann es auch schneller machen, indem man das Gewicht reduziert – etwa Fensterkurbeln sowie überflüssige Sitze rauswirft. So erreicht man eine um ein paar Prozent höhere Endgeschwindigkeit. PC Booster 5 verspricht „90 Prozent mehr Speed“ – und das fast automatisch. Das 30 Euro teure Tool ist schnell installiert. Der Benutzer muss nur das so genannte Auto-Tuning starten, um die Geschwindigkeitsreserven seines PCs zu entfesseln. Das Programm analysiert dann ohne weiteres Zutun den Rechner, untersucht die Systemmodule und andere Komponenten. Nur wenige Minuten später gibt es Empfehlungen, was es optimieren möchte. Ein Klick auf „Jetzt optimieren“ führt alle Änderungen auf einmal durch. Einzeloptimierungen sind leider nicht möglich.
Windows-typisch muss der Rechner neu gestartet werden, danach soll das System schneller laufen. Im Benchmark-Menü werden auf dem Testrechner anschließend auch beeindruckende Leistungssteigerungen angezeigt: dreifache Festplattenleistung und Bootgeschwindigkeit und sogar vierfache Menügeschwindigkeit. Erreicht wird das laut PC Booster 5 durch folgende Optimierungen: Abschalten der Kantenglättung der Schriftarten, höhere Menügeschwindigkeit, größeren CD-Cache, Einschalten der E/A-Seiten-Sperrlimitgröße sowie des Ultra-DMA-Supports für schnellere Festplattenzugriffe und das Auslagern der Kernsystemdateien.
Leider sieht die Realität anders aus: Die abgeschaltete Kantenglättung wirkt sich fast gar nicht auf die Geschwindigkeit aus – sie arbeitet nur bei großen Schriften. Das Booten ist so schnell wie immer, an Festplatten- und CD-Zugriff hat sich nicht spürbar etwas geändert. Das wundert nicht: Der Ultra-DMA-Modus war auch zuvor schon eingestellt. Die Kernsystemdateien sind angeblich ausgelagert, ein Blick in die Registry zeigt, dass der Wert für „DisablePagingExecutive“ auf „1“ steht, also Kernel-Module im Arbeitsspeicher gehalten werden. Die Menüs sind „gefühlt“ vielleicht etwas schneller zu bedienen.
Fazit: PC Booster 5 verbessert die Systemleistung – wenn überhaupt – nur marginal. Die 30 Euro sollte man vielleicht besser für eine schnellere Grafikkarte oder andere Komponenten sparen.
Alternative: Viele Optimierungs- und Tuning-Möglichkeiten enthält Windows schon selbst in der Systemsteuerung unter „Leistung und Wartung“.
BEWERTUNG
Leistung (50%): Note 4,0
Bedienung (35%): Note 3,0
Dokumentation (5%): Note 3,5
Installation/De-Installation (5%): Note 2,0
Systemanforderungen (5%): Note 2,0
GESAMTNOTE: 3,4
Anbieter: |
Avanquest |
Weblink: |
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Preis: |
30 Euro |
Betriebssysteme: |
Windows 98/ME, NT 4, 2000, XP |
Plattenplatz: |
ca. 10 MB |