Die PSG nach der HP-Entscheidung

PSG-Chef Frank Obermeier erklärt Hintergründe und Pläne

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 

Was bedeutet das für die Partner?

Nach wie vor wies Obermeier auf "ein deutliches Kommitment zu unserem Channel" hin. "Unsere klare Zielsetzung ist es, mit unserem breiten Portfolio innerhalb der PSG aber auch mit der gesamten Wertschöpfungskette den Partnern ein umfassendes Angebot bieten zu können, so dass wir weiterhin gemeinsam erfolgreichen zusammenarbeiten können", erklärte der PSG-Chef den Plan in kurzen Worten. Als Botschaft in Richtung der Kunden solle auch weiterhin die Marktführerschaft in den einzelnen Bereichen nach vorne getragen werden. Weiterhin bedeute das nachhaltige Kommitment zum PC-Geschäft, dass das Unternehmen auch weiterhin in diesen Geschäftsbereich investiere. "Es gab zu keiner Zeit einen Stopp oder eine Reduzierung der Investments in das PSG-Geschäft. Wir haben weiterhin in Entwicklung und in die Programme investiert, und das werden wir auch fortführen", ergänzte Obermeier.

Lobende Worte fand der PSG-Chef auch über Meg Whitman, die als neuer CEO des Unternehmens rasch dafür gesorgt habe, dass diese Unsicherheit schnell aufgelöst würde. Sie habe hohes Tempo, aber auch hohe Professionalität bei den Analysen gefordert. "Wir sind davon überzeugt, dass die getroffene Entscheidung die beste Lösung für die PSG, die HP-Partner und deren Kunden ist", schließt Obermeier dieses Thema.

Hausaufgaben der PSG

Gut gemeint, aber fehlgeschlagen. Der erste Versuch mit dem TouchPad unter WebOS in den Tablet-Markt einzusteigen.
Gut gemeint, aber fehlgeschlagen. Der erste Versuch mit dem TouchPad unter WebOS in den Tablet-Markt einzusteigen.
Foto: HP

Die Analysen hätten deutlich gezeigt, dass die PSG mehr in Innovation investieren muss, was auch geschehen soll. Weiterhin will HP im PC-Geschäft die Marktführerschaft halten und die Position, wenn möglich, auch ausbauen. Das dritte Thema auf der zukünftigen Tagesordnung betrifft das Produktangebot der PSG. Veränderungen im PC-Markt durch neue Formfaktoren und Geräte wie Tablets oder Ultrabooks seien hier zu nennen. "Hier sehen wir maßgeblichen Einfluss der neuen Formfaktoren auf unser Geschäft, und wir investieren mit Hochdruck in diese Formfaktoren hinein, um dort auch gleich vorneweg diesen Markt mitbestimmen zu können. Wir arbeiten um Beispiel mit Hochdruck - aber auch dort professionall - an einem Markteintritt in den Tablet-Markt. Wir haben in den vergangenen Monaten bereits einen Markteintritt gemacht und ihn dann sehr schnell zurückgezogen. Wir legen alle Kraft in die Überlegung, was der richtige Markteintritt in diesen Markt ist. Bei gegebener Zeit werden wir das kommunizieren", erklärte Obermeier die Strategie an einem Beispiel. Neue Business-Modelle will der Hersteller auch im Consumer-Markt analysieren. (bw)

Meinung der Redakteurin

Auch wenn vielen HP-Partner mit der Entscheidung, die PSG innerhalb des Unternehmens Hewlett-Packard zu belassen, ein Stein vom Herzen gefallen sein mag, so heißt es jetzt für die PSG erst einmal, neue Impulse umzusetzen. Wie Frank Obermeier erwähnte, will die PSG "gleich vorneweg" den Markt in Bezug auf neue, gut nachgefragte Produkte wie Tablets mitbestimmen. Wie der Begriff sagt, heißt vorneweg, als einer der Ersten mit dabei zu sein. Sowohl im Tablet-Markt war HP einer der letzten Brand-Hersteller, der mit dem TouchPad in den Markt ging, und die ersten Ultrabooks kommen diese Tage in Deutschland auf den Markt. Auch hier ist von HP nichts zu sehen. Nicht einmal ein Announcement. Auch wenn manche Marktsegmente für einen Hersteller, der mit seinen Partnern vorwiegend den B2B-Markt adressiert, nicht sofort interessant zu sein scheinen, sollte HP langsam beginnen, die Investitionen in neue Produkte/Formfaktoren etwas zügiger in die Tat umzusetzen. Bestimmt würden viele Partner ihren Kunden gerne auch mal ein HP-Produkt als Erster präsentieren, bevor andere Hersteller aus dem "Way to market" für das Produkt bereits einen Trampelpfad gemacht haben. BW

Zur Startseite