Fraunhofer IZM

Riesige Flat-TVs werden heller, natürlicher und haltbarer dank neuer LED-Technologie

25.04.2008

Weißlichterzeugung durch LEDs

Generell ist es kompliziert, mit LEDs weißes Licht herzustellen. Jedes der drei grundlegenden Prinzipien hat Nachteile.

Weißes Licht aus blauen LEDs mit Gelbkonverter ist sehr effizient und kann mit einer hohen Leuchtdichte generiert werden, hat aber einen schlechten Color Rendering Index (CRI). Dies bedeutet, dass angestrahlte Objekte nicht mit denselben Farben erscheinen, wie sie es in normalem Sonnenlicht tun würden. Außerdem würde im spektralen Bereich für die grünen und roten Pixel des LCD-Displays nicht ausreichend Licht generiert werden.

UV-LEDs mit verschiedenen Konvertern für den roten, grünen und blauen Bereich emittieren sehr natürliches und homogenes Licht im gesamten Wellenlängenbereich. Sie gelten aber aufgrund der geringen Effizienz der UV-LEDs und dem hohen, aber unvermeidbaren Energieverlust bei der Konvertierung (Stokes-Shift) als nicht sehr sparsam.

Das Licht aus einzelnen roten, grünen und blauen LEDs zu erzeugen, hat wiederum die Nachteile, dass die Farben sehr gut gemischt werden müssen und die Farbzusammensetzung mit der Temperatur und dem Alter der LED-Module schwankt. Damit muss die Farbe aktiv nachgeregelt werden.

Der CRI ist bei dieser RGB-Lösung zwar auch nicht so hoch, da LEDs relativ schmalbandiger emittieren, dies ist aber bei Fernsehern von geringer Bedeutung, da die angestrahlte Umgebung nur sekundär wahrgenommen wird. Hierbei ist primär darauf zu achten, dass die Peakwellenlängen der LEDs auf die Farbfilter des LCD-Displays abgestimmt sind.

LED-Packaging

Bei ihren Untersuchungen ermitteln die Forscher des Fraunhofer IZM zunächst, ob eine Mehrchip-Lösung (zum Beispiel RGB), eine Einzelchip-Lösung mit Konverter oder sogar ein monochromatischer Aufbau den Anforderungen am besten entspricht, denn jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. Durchstimmbarkeit der Farbe, Leuchtdichte, Farbtreue und nicht zuletzt die angestrebten Fertigungskosten fließen in diese Entscheidung ein.

Wenn das Modul hinsichtlich Funktionalität, Abmessungen und Wärmeübergang spezifiziert wurde, beginnt die eigentliche Aufgabe des Fraunhofer IZM. Entsprechend den angestrebten Modulkosten werden Materialien ausgewählt, die eine optimale Entwärmung bei hoher Zuverlässigkeit gewährleisten.

Hierbei stehen nicht nur jahrelange Erfahrungen aus dem LED-Bereich zur Verfügung, sondern darüber hinaus aus dem wesentlich kritischeren Laser-Packaging. Das gesamte Modul kann dann thermisch und thermomechanisch simuliert werden. Anschließend wird ein Prozess zum Aufbau des LED-Moduls entwickelt, der produktionstauglich ist und ggf. auf das Equipment potenzieller Fertiger transferiert werden kann.

Da es für die homogene Weißlichterzeugung mit Konvertern bislang keinen zufriedenstellenden Prozess gibt, hat das Fraunhofer IZM eine Folientechnologie entwickelt, bei der der Konverter als freistehende Folie oder mit einem Träger hergestellt und verwendet wird. Diese Folie kann vor dem Verbund mit dem teuren Halbleiterelement vermessen und selektiert werden, wodurch bei der Herstellung weniger Verluste in der Endkontrolle entstehen. Zudem verbessert die Folie durch die gleich bleibende Schichtdicke die räumliche Farbhomogenität. (go)

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