Big Data

Rohstoff der Informationsgesellschaft

03.08.2012
Von dpa dpa

Die Auswertung von Datenströmen war einer der Schwerpunkte der Konferenz, an der 180 Informatiker, Statistiker, Betriebswirte, Bioinformatiker und andere Wissenschaftler aus 23 verschiedenen Ländern teilnahmen. Das Thema "Big Data", also der intelligente Umgang mit großen Datenmengen, werde oft nur im Zusammenhang mit kritischen Fragen wie der Gefährdung der Privatsphäre gesehen, sagte Schmidt-Thieme im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Jede Technologie könne aber zum Guten wie zum Schlechten eingesetzt werden.

So war Anfang Juni 2012 die Empörung groß, als ein Forschungsprojekt des Hasso-Plattner-Instituts mit der Wirtschaftsauskunftei Schufa bekannt wurde, bei dem es um die Nutzung von Facebook-Daten für die Bewertung der Bonität von Kreditkunden ging. Die Pläne wurden schnell gestoppt. "Das Forschungsprojekt hat eine Debatte über den Umgang mit frei verfügbaren Daten angestoßen, die die Schufa erst mit Vorlage der Forschungsergebnisse erwartet hätte", erklärte das Unternehmen damals.

Die gesellschaftliche Debatte darüber, wie wir mit den Datenmengen umgehen, sei sehr wichtig, betonte Schmidt-Thieme. "Wir müssen jedes System auch dahingehend prüfen, inwieweit es missbraucht werden kann." Gegenmodell ist das "Privacy-Preserving Data Mining": Hier kommt es darauf an, die Analyse so anzulegen, dass keine Rückschlüsse auf personenbezogene Daten möglich sind.

Nicht die Schwächung, sondern die Stärkung von Grundrechten und Demokratie erhoffen sich die Aktivisten der Open-Data-Bewegung, welche die Bereitstellung von Datenbeständen aus der öffentlichen Verwaltung anstrebt. "Wenn man Daten in verschiedenen Kontexten miteinander verknüpft, erkennt man Zusammenhänge, die man vorher nicht hatte", erklärt Christian Horchert vom Open Data Network. "So kann man auch die Wirkungszusammenhänge von politischen Entscheidungen besser nachvollziehen." (dpa/rw)

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