Schlechtes Zeugnis für Systemhäuser

22.05.2003

Ein niederschmetterndes Zeugnis stellt die Münchener Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner GmbH den deutschen IT-Systemhäusern aus. In einer aktuellen Studie mit dem Titel "Zukunftssicherung deutscher Systemhäuser. Herausforderungen - Entwicklungen - Trends", stellt der Autor Christopher Morrell fest, dass "die Mehrzahl der rund 8.000 Systemhäuser in Deutschland mit massiven Finanzierungsproblemen" kämpft. Die Ursache der Liquiditätsprobleme vieler Systemhäuser sei hausgemacht, so der Unternehmensberater. Die Unternehmen seien noch immer viel zu abhängig vom margenschwachen Hard- und Softwarehandel, und statt sich als Spezia-listen zu profilieren, würden sich noch immer zu viele als "branchenübergreifende Alleskönner" darstellen und lediglich als Vertriebsarm der Hard- und Softwarehersteller auftreten. Die Folge sei, dass die Unternehmen aus der Sicht der Kunden kein unterscheidbares Profil hätten und austauschbar seien.

Darüber hinaus gebe es erhebliche Defizite bei den organisatorischen Unternehmensstrukturen. Schlagkräftige Abteilungen etwa für Vertrieb oder für Marketing mit professionell ausgearbeiteten Konzepten seien Mangelware, häufig laufe alles beim Geschäftsführer oder Vorstand zusammen. Auch in Bezug auf die Beteiligungs- oder Akquisitionspolitik kritisiert der Wieselhuber-Berater die Systemhäuser: Ziel sei meistens nur die "Umsatzsteigerung durch die Erhöhung der Kundenmasse", dagegen würden "strategische Faktoren wie Effizienzsteigerung und bessere Marktdurchdringung nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen", heißt es.

Als "Handlungsempfehlungen" nennt die Studie neben der Optimierung der internen Organisation unter anderem den "Strategieschwenk vom Produkt- zum Service- und Lösungsanbieter". Die komplette Studie ist kostenlos auf der Homepage von Wieselhuber herunterladbar (Menüpunkt "Studien"). Lesen Sie dazu auch den Kommentar auf Seite 8. (sic)

www.wieselhuber.de

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