"Schuldenmacher" gefährden Betriebe

25.04.2007

Die unbezahlten Rechnungen und die Ausdehnung der Zahlungsziele belasten nicht nur die Schuldner und ihre Familien. Im Schnitt warten deutsche Betriebe 15 Tage über das festgelegte Datum auf ihre Forderungen. Selbst liquide Kunden halten gern größere Beträge gern zurück, um Zinsen zu sparen. Vor allem kleinere Unternehmen und Handwerksbetriebe sind dadurch in ihrer Existenz gefährdet, da sie in der Regel über zu geringes Eigenkapital verfügen, um Zahlungsausfälle zu kompensieren. Schließlich beruht die Mehrzahl der Unternehmensinsolvenzen auf Forderungsausfällen.

"Das Zahlungsverhalten von Kunden ist ein verlässliches Frühwarnsystem für Ausfallrisiken", so Norbert Sellin, Geschäftsführer der Wirtschaftsauskunftei Bürgel. "Unternehmen raten wir daher, sich im Vorfeld zu informieren, ob ihr Kunde finanziell gut aufgestellt ist." Anhand von Bonitäts-Informationen lässt sich das Kreditrisiko eines Kunden bewerten und sogar im Voraus prognostizieren. Wenn Rechnungen trotz aller Vorsicht nicht pünktlich bezahlt werden, sollten Gläubiger umgehend mahnen und Verzugszinsen berechnen. Außenstände ziehen weitere Kosten nach sich: für Inkasso, Rechtsbeistand, Porto, Telefon etc. Schlimmstenfalls gerät der Mittelständler durch fehlende Zahlungen so in die Schieflage, dass nur ein teurer Kredit die vorübergehende Liquidität sichern kann. Und auch für die Schuldner werden die unbezahlten Rechnungen durch Verzugszinsen, Mahngebühren und Gerichtsvollzieherkosten immer teurer, je länger die Bezahlung hinausgezögert wird. (mf)

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