Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

SCO verkauft sein Mobility-Geschäft an Darl McBride

03.03.2010
SCO machte in der neueren Vergangenheit nur negative Schlagzeilen. Jetzt verkauft die Firma aus Geldmangel das Mobility-Business an SCOs ehemaligen CEO Darl McBride.

Der amerikanische Softwerker SCO machte in der neueren Vergangenheit hauptsächlich Schlagzeilen mit unhaltbaren, unbewiesenen Anschuldigungen. Dass die Firma aus Geldmangel nun das Mobility-Business verkauft, ist eigentlich so spannend wie das Gleichnis mit China und dem Sack Reis. Brisant macht die Sache, dass SCOs ehemaliger CEO Darl McBride der Käufer ist.

SCO ist bekanntlich pleite. Richter Edward Cahn hat daher dem Insolvenzgericht vorgeschlagen, dass SCO sein Mobility-Geschäft verkaufen darf. Der Preis beträgt dabei lächerliche 35,000 US-Dollar. Die angeschlagene IT-Firma behauptete einst, dass dieser Mobility-Zweig einige Millionen wert sei. Der Käufer ist laut Groklaw kein geringerer als Darl McBride, der Ex-Chef von SCO. Er hat damals mit Ralph Yarro und einigen anderen Managern den Anfang vom Ende mit unhaltbaren Klagen, unter anderem gegenüber IBM, eingeleitet.

Richter Cahn behauptet, dass SCO nicht das Geld habe, um den mobilen Geschäftszweig weiter zu entwickeln. Ebenso habe sich SCO sehr, aber erfolglos bemüht, einen Käufer dafür zu finden.

Fas amerikanische Magazin Groklaw mutmaßt, dass an der Sache etwas faul ist. Darl McBride wird angeblich die Urheberrechte, den Quellcode, zwölf Server, 13 Domain-Namen und zehn Entwickler-Smartphones für 35,000 US-Dollar kaufen. Der Deal scheint tatsächlich etwas eigenartig. Sieht man sich SCOs ausstehende Verbindlichkeiten an, sind 35,000 US-Dollar wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Das Timing des Verkaufs findet Groklaw extrem eigenartig. Der Verkauf würde kurz vor der Gerichtsverhandlung SCO gegen Novell in Utah stattfinden. Somit fragt sich der Autor, ob dann relevante Papiere plötzlich McBride und nicht mehr SCO gehören. Groklaw drückt das Ganze so aus: Ein übler Zwillingsbruder entführte den echten Richter Cahn. Nach dem Anschweißen einer Eisenmaske fristet dieser nun in einem Verlies, während der unechte Richter alles Mögliche unterschreibt. Die Seifenoper um SCO scheint also in eine neue Runde zu gehen. (tecchannel; jdo) (wl)

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