Scott-Monitore: "Wir sind wie Aldi - gut und billig"

16.12.1999
KÖLN: Seit 1998 tummeln sich Monitore unter dem Scott-Label auf dem deutschen Markt. Bisher lag der Hauptfokus auf dem Retailkanal und Distributoren. Das soll sich 2000 ändern: Fachhandel und Systemhäuser stehen dann auf der Kundenwunschliste des Anbieters.

Noch im letzten Jahr sah man Scott-Monitore als Hausmarke von Broadliner CHS. "Mittlerweile haben wir ein eigenes Standing im Markt aufgebaut", glaubt Wolfgang Zulauf, Geschäftsführer der Display GmbH, einem Tochterunternehmen der Zulauf AG in Köln. Die CHS-Pleite konnte der Scott-Anbieter über seinen Retailabsatz auffangen. Jetzt blickt Zulauf in die Zukunft: "Wir führen gerade Gespräche mit einem anderen Broadliner. Spätestens im Januar wird eine Entscheidung fallen."

Neben dem Retail- und Distributionskanal sollen Scott-Produkte ab Februar auch den Fachhandel und mittelständische Systemhäuser erobern. "Als wir anfingen, waren unsere Wettbewerber die klassischen B-Brands aus Taiwan und China. 1999 haben wir Macom und Targa das Leben schwergemacht. Jetzt orientieren wir uns an Belinea. Und das heißt, wir müssen auch den Fachhandel beliefern", erklärt Zulauf selbstbewußt gegenüber<B> ComputerPartner.

</B>Der Geschäftsführer baut auf das Motto: "Wir sind wie Aldi - gut und billig." Dennoch sichert er seinen zukünftigen Partnern aus dem Wiederverkauf "eine Marge von zehn Prozent" zu.

Außerdem will Zulauf den Fachhandel mit einem Billigrechner und -server ködern. "Ab Februar werden wir einen sogenannten Retail-PC für 1.999 Mark mit Scott-Label auf den Markt bringen. Aber nicht für die Großflächenmärkte, sondern ausschließlich für den Fachhändler." Der PC-Retailmarkt sei bereits in festen Händen von Fujitsu und Compaq, aber dem Fachhändler fehle ein entsprechendes Produkt zu diesem Preis, meint der Manager. Weiter wird Scott zur Cebit Server zwischen 4.000 und 5.000 Mark mit einer festen Konfiguration anbieten.

Damit nicht genug der großen Pläne: Als erster Anbieter von Flachbildschirmen werden Scott-LCDs demnächst in Deutschland, Dessau bei Leipzig, assembliert. 15.000 Monitore sollen dort im Monat zusammengeschraubt werden. "Der Lohnkosten-Anteil bei LCDs ist mittlerweile minimal. Und wir profitieren dann von einer kontinuierlichen Liefersituation und können flexibler agieren", begründet Zulauf den Schritt. Panels und Interfaces wird das Unternehmen aber weiterhin aus Südkorea beziehen. (ch)

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