Securitisation: Eine neue Form des Forderungsverkaufs

20.09.2006

Hat das Unternehmen nun eine (neue) Forderung gegenüber einem dieser Kunden, tritt es diese an HAWK ab und erhält binnen 24 Stunden 80 Prozent des Rechnungsbetrags. Der Rest wird ihm, sobald der Kunde gezahlt hat oder spätestens nach 90 Tagen gutgeschrieben - selbst wenn der Kunde nicht zahlt. Dies ist möglich, weil HAWK die angekauften Forderungen seinerseits versichert - so dass der Finanzdienstleister nicht auf offenen Forderungen sitzen bleibt.

Der Vorteil der Securitisation gegenüber anderen Formen des Forderungsverkaufs wie zum Beispiel dem bekannteren Factoring ist laut dem Anbieter: Das Unternehmen entscheidet selbst, welche Forderungen es verkauft. Es bestimmt zudem selbst - anhand des tatsächlichen Liquiditätsbedarfs - bis zu welcher Höhe die Forderungen verkauft werden sollen. Folglich zahlt es neben einer fixen Bereitstellungsgebühr auch nur Zinsen für die Forderungen, die gerade abgetreten wurden und noch nicht beglichen sind. Mit der Zahlung der Kunden werden keine Zinsen mehr fällig.

Ein weiterer Vorteil einer Securitisation ist, laut Andreas Kircher, Geschäftsführer von HAWK Deutschland: "Unsere Finanzierung ist bankenunabhängig, da wir die Forderungen nicht weiter verkaufen, sondern über unsere Mutter, die HAWK Group SA in Luxemburg, in einen Fond einbringen." Von diesem Fond können institutionelle Kapitalanleger Anteile kaufen. Die verkauften Forderungen sind also am Kapitalmarkt refinanziert. Deshalb kann das Unternehmen die offenen Forderungen sofort als Guthaben verbuchen, wodurch seine Liquidität und sein Eigenkapital steigt. Auch sein Rating verbessert sich hierdurch.

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