Der Internettelefonie-Service Skype wird in Zukunft mit der weltweit größten Social-Networking-Plattform MySpace gemeinsame Sache machen. Ab November sollen auf MySpace Skype-Funktionen integriert werden, die es den Nutzern beider Online-Dienste ermöglichen, gratis miteinander zu telefonieren. Die Software namens "MySpace IM with Skype" wird dann rund 110 Mio. MySpace- sowie den Skype-Nutzern zur Verfügung stehen. "Wir verbinden das weltweit größte Sprachnetzwerk mit dem weltweit größten Video- und Social-Network", sagt Michael van Swaaij, Interimschef von Skype. Ziel der Kooperation sei es, die Zahl der aktiven Skype-Nutzer ordentlich in die Höhe zu treiben. Aber auch für MySpace wird die Partnerschaft einen kräftigen Wachstumsschub mit sich bringen.
Obwohl der VoIP-Anbieter zuletzt immer mehr unter Druck geraten ist, hält Skype an seinem bisherigen Kurs fest. Erst Anfang des Monats hatte der Mutterkonzern eBay für einigen Wirbel gesorgt, als der konkurrierende VoIP-Dienst JaJah ein Sprachtool auf den Markt brachte, das sich in diverse Plattformen - darunter auch eBay - integrieren lässt. Das Auktionsportal versuchte, die Sprachbuttons von seinen Seiten zu verbannen und seine Nutzer dazu zu zwingen, auf den hauseigenen Telefonie-Service zurückzugreifen. Nun scheint für Skype vor allem das Pushen der Userzahlen im Vordergrund zu stehen, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben.
Neben der Gratis-Telefonie sollen im Zuge der Partnerschaft auch zusätzliche, kostenpflichtige Funktionen angeboten werden, wie zum Beispiel Anrufe auf klassische Telefonanschlüsse. Die Umsätze, die dabei generiert werden, wollen sich Skype und MySpace teilen. Details dazu wurden allerdings nicht öffentlich bekannt gegeben. Laut Aussagen von van Swaaij gegenüber der Financial Times Deutschland schließt Skype weitere Kooperationen nicht aus. "Wir sind daran interessiert, Skype zu so vielen Nutzern zu bringen wie möglich." MySpace hingegen hegt derzeit keine Pläne, weitere Kommunikationsdienste in seine Plattform zu integrieren.
Das Networking-Portal hat allerdings eine weitere Kooperation bekannt gegeben. In Zukunft wird MySpace mit dem Majorlabel Sony BMG zusammenarbeiten und Online-Streams von Musikvideos auf der Plattform anbieten. Die beiden Unternehmen wollen sich Sponsorengelder und Werbeeinnahmen, die über die Musikvideos und Profilseiten generiert werden, ebenfalls untereinander aufteilen. Finanzielle Details wurden auch für diesen Deal nicht öffentlich. (pte)