Zehn Schritte

So optimieren Sie Ihr Freelancer-Profil

30.09.2014
Von Christian Töpfer
Die neuen Richtlinien für Freiberufler bei SAP haben vor einigen Monaten für Aufsehen gesorgt. Grund genug zu prüfen, ob das eigene Profil bei Personalagenturen nicht mal wieder einer Überarbeitung bedarf.

Seit Anfang März gelten bei SAP neue Regeln im Umgang mit den IT-Selbständigen (--> wir berichteten). Und die haben es in sich. Etwas salopp formuliert könnte man es als die Vertreibung aus dem Paradies bezeichnen.

Wenn man sich als Freelancer also mal wieder umorientieren und einen neuen Kunden suchen muss, stellt sich die Frage: Ist mein Profil bei Personalagenturen, Zeitarbeitsfirmen oder Personalservice-Unternehmen noch aktuell? Oder lohnt sich mal wieder eine Aktualisierung? Das Unternehmen GULP als Projektportal und Personalagentur für externe IT- und Engineering-Spezialisten glaubt zu wissen, was gute Freelancer-Profile ausmacht, und hat die zehn wichtigsten Schritte zur Profiloptimierung veröffentlicht.

Fehler vermeiden: Schreiben Sie keine falschen Angaben in Ihr Profil und beschönigen Sie nichts. Denn das weckt Misstrauen.
Fehler vermeiden: Schreiben Sie keine falschen Angaben in Ihr Profil und beschönigen Sie nichts. Denn das weckt Misstrauen.
Foto: Mila Supynska - Fotolia.com

1. Stellen Sie Ihren Schwerpunkt heraus
Das Online-Profil eines Selbstständigen sollte einen roten Faden haben. Wenn ein Freiberufler zu viele Schwerpunkte setzt und keine klare Linie hat, ist es schwer für den Kunden oder den Vermittler, das Können herauszulesen. Keiner kann alles – meistens ist der Selbstständige auf etwas spezialisiert. Und das muss rüberkommen. Bei GULP finden Sie eine Liste der Profile von aktuell verfügbaren Freelancern, von der Sie sich inspirieren lassen können.

2. Beschönigen Sie nichts
Schreiben Sie keine falschen Angaben ins Profil. Klingt banal, aber die Erfahrung zeigt, dass es doch immer wieder vorkommt. Auch sollten Sie nichts beschönigen, denn das weckt Misstrauen. Kennzeichnen Sie zum Beispiel ein nicht abgeschlossenes Studium als solches. Wenn Sie mehrere Monate zu Hause mit Selbststudium verbracht haben, weil Sie kein Projekt gefunden haben, ist das nicht unüblich. Aber das sollte im Profil nicht als Projekt verkauft werden. Beschreiben Sie ehrlich, dass Sie sich im Selbststudium weitergebildet und so Ihre projektfreie Zeit überbrückt haben.

3. Reduzieren Sie die Fehlerquote
Natürlich ist keiner perfekt, aber: Selbstständige sollten sich bemühen, die Anzahl der Rechtschreib-, Satzbau- und Satzzeichen-Fehler im Profil so gering wie möglich zu halten. Überhaupt ist es hilfreich, wenn das gesamte Profil ansprechend formatiert ist. Recruiter, Einkäufer oder Projektleiter lesen das Profil und gleichen dessen Inhalte mit den Anforderungen des Projekts ab.

4. Projekthistorie gut ausfüllen
Die meisten Recruiter achten vor allem auf die Projekthistorie. Dort sollten alle Projekte eingetragen sein – dabei sollte das letzte oder aktuelle Projekt an oberster Stelle stehen. Lücken zwischen den Aufträgen sollten begründet sein. Bei der Projektbeschreibung dürfen die folgenden Angaben nicht fehlen: Zeitraum, Kunde, Rolle im Projekt, Branche, Tools und Aufgabe im Projekt.

5. Projekte verständlich beschreiben
Selbstständige sollten ihre Projekte so beschreiben, dass es auch für jemanden, der kein Fachmann ist, einigermaßen verständlich ist. Allzu banal sollte es natürlich auch nicht sein – aber nur Abkürzungen zu verwenden, ist nicht förderlich. Ebenso wenig hilft es weiter, Skills nicht zu erwähnen, weil der Experte selbst davon ausgeht, dass das ohnehin jeder weiß. Gerade Einkäufer suchen manchmal im Text nach bestimmten Schlagworten.

6. Wenn Foto im Profil, dann aktuell und professionell
Ein professionelles Bewerbungsfoto wirkt sich auf jeden Fall positiv aus. Aber es muss ein gutes und aktuelles Bild sein. GULP berichtet von Fällen, in denen biometrische Fotos, Partyfotos oder Fotos aus den 80er Jahren ins Profil gestellt werden. Generell kann ein Entwickler ein legereres Bild haben als zum Beispiel ein Projektleiter.

7. Konzentration auf die letzen Jahre
Manche Freelancer packen zu viele alte Inhalte ins Profil. Recruiter und Kunden interessieren die aktuellen Themen – ihnen reicht es, über die letzten zehn Jahre Bescheid zu wissen. So vermeidet der Freelancer gleichzeitig, dass das Profil allzu lang und ausführlich wird und dass eine klare Linie fehlt.

8. Verfügbarkeitsdatum aktuell halten
Das Verfügbarkeitsdatum, also der Zeitpunkt, zu dem das nächste Projekt angetreten werden kann, sollte immer wieder angepasst werden. Wenn ein Freelancer seit 1.2.14 verfügbar ist, aber es ist schon der 1.3. – dann sollte er das Verfügbarkeitsdatum auf den 1.3. stellen. Bei GULP zum Beispiel rutscht er dadurch in den Suchergebnissen weiter nach oben und wird besser gefunden. Ein neueres Datum ist außerdem ein Signal, dass das Projektgesuch noch aktuell ist.

9. Stundensatz: Verhandlungsbasis ins Profil eintragen
Ein Selbstständiger sollte einen Stundensatz in sein Profil eintragen, der eine Verhandlungsbasis ist – am besten ohne Spesen. Diese Angabe brauchen Personalagenturen, um ungefähr abschätzen zu können, ob Kunde und Freelancer auch finanziell zusammen passen. Bei der Antwort auf eine Projektanfrage oder bei der Bewerbung auf ein Projekt sollte der Freelancer dann seinen projektspezifischen All-in-Stundensatz angeben.

10. Kurzen Bewerbungstext schreiben
Selbstständige können ihre Erfolgsquote erhöhen, wenn sie bei der Bewerbung auf ein Projekt nicht nur ihr Profil mitschicken, sondern in zwei bis drei Sätzen beschreiben, inwiefern sie die geforderten Kompetenzen mitbringen.

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