Scharfes Foto-Handy mit 8 Megapixeln

Sony Ericsson C905 im Test

Yvonne Göpfert ist als freie Journalistin in München tätig.

Kernkompetenz des Sony Ericsson C905: 8-Megapixel-Kamera

Sony Ericsson C905: Kamerahandy mit 8,1 Megapixel
Sony Ericsson C905: Kamerahandy mit 8,1 Megapixel

Sie aktivieren die integrierte Kamera, indem Sie die Schutzhülle vor der Linse nach unten schieben. Damit ist die Kamera fast sofort startklar, voreingestellt sind Bildautomatik und automatischer Weißabgleich. Die Menüeinstellungen sind alle über eine Taste rechts neben dem Display erreichbar. Diese Taste dürfte etwas größer sein, dann ließe sich das Sony Ericsson C905 besser bedienen. Mit dem Fünf-Wege-Steuerkreuz scrollt der Hobby-Fotograf durch Aufnahmemodus, Motivprogramme (Szenen), Bildgröße, Autofokus-Einstellung, Blitz-Aktivierung, Selbstauslöser, Belichtungsmodus (Spot oder normal), Weißabgleich und ein paar weitere Parameter. Das Menü mit den Einstellungen ist lang, und da manche Einstellungen nicht mit einem Tastendruck zu machen sind, kann der Nutzer eine Abkürzung nehmen.

Wenn er auf eine der vier Seiten des Steuerkreuzes klickt, hat er die Möglichkeit, die Belichtung aufzuhellen oder abzudunkeln, Makro und Blitz zu aktivieren oder den Selbstauslöser einzuschalten. Damit erreicht das Sony Ericsson C905 zwar nicht den Bedienkomfort eines Foto-Handys mit Touchscreen. Insgesamt ist die Bedienung der Kamera aber nicht allzu kompliziert.

Ungewöhnliche Kamerafunktionen: Kontrastoptimierung auf dem Sony Ericsson C905

An besondere Funktionen ist zusätzlich zu Gesichtserkennung und Lächelmodus eine Kontrast-Optimierung hinzugekommen. Sie bemüht sich, dunkle Bildbereiche aufzuhellen. In der Praxis kann diese Funktion nur schlecht überzeugen. Gerade bei hellem Sonnenlicht entstehen starke Kontraste. Die Kamera-Automatik hellt jedoch nicht nur die dunklen Bildstellen auf, sondern verändert auch die hellen. Die führt insgesamt zu überbelichteten, farblich flauen Ergebnissen.

Gute Fotos entstehen bei den anderen Motivprogrammen. Wer nichts einstellen möchte und standardmäßig die Automatik aktiviert hat, bekommt detailreiche, farbintensive Aufnahmen. Leider ist das Objektiv etwas lichtschwach. Während das Nokia N86 oder das Samsung Pixon 12 zu Beginn der Dämmerung die Farbe noch einwandfrei wiedergeben, schwächelt das Sony Ericsson C905. Das Foto wirkt, als wäre die Sonne fast schon untergegangen. Es empfiehlt sich daher, schon früh am Abend die Kamera auf Nachtszene umzuschalten.

Panoramabilder, bestehend aus drei Einzelfotos, muss der Nutzer selbst Bild für Bild aneinanderpuzzeln. Das ist zwar mühsamer als bei der Konkurrenz. Dafür sind die Ergebnisse in der Regel besser. Ausnahme: Bei grellen Sonnenschein ist auf dem Display nicht immer leicht zu erkennen, wo die Ansatzstellen für das nächste Foto sind.

Das Makro erlaubt, bis auf acht Zentimeter Nähe an ein Motiv heranzugehen. Der Blitz reicht rund vier Meter. Befindet sich der Fotograf zu nah am angeblitzten Objekt, wird es schnell überbelichtet. Der Autofokus stellt binnen ein bis zwei Sekunden flott scharf. Dennoch muss man sich gedulden, bis der nächste Schnappschuss möglich ist, da das Abspeichern des Bildes drei bis vier Sekunden braucht.

Aufgrund der vielen Einstellmöglichkeiten macht das Fotografieren mit dem Sony Ericsson C905 trotz kleinerer Kritikpunkte viel Spaß. Gleiches gilt auch fürs Filmen: Videos zeichnet das Gerät mit 320 x 240 Pixeln auf. Die Filme laufen ruckelfrei. Die Auflösung könnte aber höher sein. Die Konkurrenz aus Korea bietet schließlich oft schon 640 x 480 Pixel Auflösung. Enttäuschend ist auch die Akkulaufzeit. Wer das Sony Ericsson C905 im Urlaub zum Fotografieren heranzieht, ab und an telefoniert und ein par Mal ins Internet geht, muss das Handy am Abend wieder aufladen.

Walkman-Ersatz: Musik auf dem Sony Ericsson C905

Auch wenn das das C905 nicht zur Walkman-Serie von Sony Ericsson gehört, leistet es als MP3-Player gute Dienste. Der Player sortiert die Musiksammlung nach Genre, Titel oder Sänger und zeigt die wichtigsten Infos beim Abspielen auf dem Display an. Der Anwender kann Abspiellisten anlegen und am Equalizer herumspielen, um die Klang-Qualität zu verbessern. Fünf voreingestellte Varianten helfen dabei. Der Sound aus den mitgelieferten In-Ear-Kopfhörern klingt satt, wenn auch einen Tick zu basslastig. Ein UKW-Radio mit automatischem Sendersuchlauf ist ebenfalls vorhanden - mit gutem Empfang. Schade nur, dass die Ohrstöpsel sehr groß sind und nur schwer in kleine Ohren passen. Das Austauschen der Kopfhörer ist schwierig, da Sony Ericsson keinen Klinkenanschluss oder Adapter spendiert, sondern auf einen proprietären Anschluss setzt. Somit sind Sie auf die Zubehör-Angebote von Sony Ericsson angewiesen.

Fazit

Wer Wert auf gute Fotos legt, ist mit dem Sony Ericsson bestens bedient. Motivprogramme, Xenon-Blitz und Weißsabgleich sorgen für hübsche Erinnerungsfotos. Auch hinsichtlich seiner Ausstattung überzeugt das Sony Ericsson C905 auf ganzer Linie: Datenturbo HSDPA, WLAN und GPS, das auch zum Geotagging eingesetzt werden kann, lassen keine Wünsche offen. MP3-Player und UKW-Radio bringen Schwung in den Alltag. Die Sprachqualität ist gut. Nur zum Surfen im Internet muss man Geduld mitgringen. Die Seiten brauchen 30 Sekunden und länger, bis der Browser sie komplett anzeigt.

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