Sony ist für seinen seit kurzem auch in Deutschland erhältlichen E-Book-Reader eine Partnerschaft mit Google eingegangen. Zweck des frisch geschlossenen Bündnisses ist in erster Linie die Angebotserweiterung für das Sony-Lesegerät, das durch die aktuell vereinbarte Zusammenarbeit um zusätzliche 500.000 digitalisierte Buchtitel erweitert wird.
Wie Sony wissen lässt, stehen die entsprechenden Werke aus dem Bestand des Suchmaschinenbetreibers ab sofort kostenlos im Sony E-Book-Store zum Download bereit. Ein Großteil der neu hinzugekommenen Google-Titel besteht dabei aus solchen Schriftstücken, bei denen die Urheberrechtsansprüche bereits ausgelaufen sind wie beispielsweise der Roman "Sinn und Sinnlichkeit" von Jane Austen.
"Wir haben uns sehr darauf konzentriert, den Nutzern eine offene Plattform zur Verfügung zu stellen, um es ihnen zu erleichtern, so viel Content wie möglich finden zu können. Unsere aktuell eingegangene Partnerschaft mit Google ist ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung", erklärt Steve Haber, President der Digital Reading Business Division bei Sony Electronics, gegenüber der New York Times. Der Unterhaltungskonzern habe die Hoffnung, dass man durch die Erweiterung des E-Book-Angebots ein wenig Wind aus den Segeln des Online-Händlers Amazon nehmen könne, der mit seinem Kindle-Reader gegenwärtig rund 250.000 digitale Bücher zur Verfügung stellt. Im Unterschied zur Amazon-Konkurrenz, die bislang lediglich in den USA erworben werden kann, ist das Sony-Lesegerät aber in Deutschland bereits seit der Leipziger Buchmesse regulär im Handel erhältlich.
Doch nicht nur Sony, sondern auch Google will von der neuen Kooperation profitieren. "Mit der Partnerschaft mit Sony setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt im Rahmen unseres Buch-Digitalisierungsprojekts", erklärt Google-Sprecher Stefan Keuchel im Gespräch mit pressetext. Das Ziel sei klar. "Wir möchten noch mehr Menschen noch mehr Zugang zu Büchern verschaffen. Die Informationen, die sich in Büchern befinden, sollten immer von überall und mit möglichst vielen Endgeräten zugänglich sein", betont Keuchel.
Für Nutzer ist allerdings zu beachten, dass sich aufgrund der unterschiedlichen Coypyright-Situation die Anzahl der aktuell verfügbaren digitalisierten Bücher innerhalb und außerhalb der USA deutlich unterscheidet. "Wir setzen im Zuge unseres Digitalisierungsengagements bewusst eher auf einen konservativeren Ansatz. Das bedeutet, dass wir in der Praxis nur solche Bücher digitalisieren, bei denen wir ganz genau wissen, dass es keinerlei Probleme bezüglich des Urheberrechts gibt", erläutert Keuchel. Zurzeit hätte Google deshalb vor allem Klassiker beispielsweise von William Shakespeare, Jane Austen oder Charles Dickens im Programm. "Wir werden das Angebot aber kontinuierlich ausbauen", so Keuchel abschließend. (pte)