Speicherdichte bei Festplatten könnte auf ein Terabit pro Quadratzoll steigen

04.07.2005
Der Festplatten-Dichterekord liegt heute bei 200 Gbit/Zoll². Bis 2010 soll er auf 500 Gbit/Zoll² steigen. Pro Platter (Scheibe) ließen sich so 750 GB auf einer 3,5-Zoll-Festplatte speichern. Aber die Entwicklung geht noch weiter.

Der Dichterekord bei Festplatten liegt heute bei 200 Gbit/Zoll². Bis 2010 soll er auf 500 Gbit/Zoll² steigen. Pro Platter (Scheibe) ließen sich so 750 GB auf einer 3,5-Zoll-Festplatte speichern. Aber die Entwicklung geht noch weiter.

Langfristig werden sogar Speicherdichten von 600 Gbit/Zoll² bis 1 Terabit/Zoll² für möglich gehalten. Im Januar 2004 hat Seagate eine Speicherdichte von 170 Gbit/Zoll² angekündigt, im April 2005 kam Hitachi Global Storage Technologies (HGST) mit dem Plan, ab 2007 Festplatten mit einer Speicherdichte von 230 Gbit/Zoll² zu vermarkten. Shinji Yuasa, Forscher der Spintronics Research Group am National Institute of Industrial Science and Technology (AIST) in Japan, rechnet 2010 mit oben genannten Dichterekord von 500 Gbit/Zoll². Eine 1-Zoll-Festplatte käme so auf eine Speicherkapazität von 60 GB.

Möglich gemacht werden derartige Dichterekorde durch neue Technologien. So zum Beispiel durch das von Hitachi entwickelte "Perpendicular Recording", wörtlich senkrechte Aufzeichnung. Herkömmliche Festplatten arbeiten mit dem "Longitudial Recording" (Längsaufzeichnung), wobei die Abschnitte des Raumes, die jeweils für ein Bit magnetisiert werden, parallel zur Rotationsrichtung des Datenträgers liegen. Bei immer größerer Dichte besteht dabei aber die Gefahr des "superparamagnetischen Effekts", wobei einzelne Bits ihre magnetische Richtung verlieren, was zu Datenverlust führt.

Die senkrechte Aufzeichnung soll eine bis zu 10-fach höhere Speicherdichte ohne Datenverlust bringen. Eine andere Technologie sind "tunneling magnetorestistive" Leseköpfe (Näheres in einer Abhandlung der Universität Bielefeld über den Tunnelmagnetowiderstand). Neuere herkömmliche Festplatten und auch die von Hitachi verwendeten Leseköpfe bauen noch auf den 1988 entdeckten quantenmechanischen Effekt des "Giant Magneto-Resistance" (Riesen-Magnetowiderstand, GMR). Ein von dem japanischen AIST vorgestelltes TMR-Device soll eine magnetoresistive Ratio von 140 Prozent bei Raumtemperatur haben, sieben Mal höher als bei existierenden TMR-Köpfen. Die Lesegenauigkeit der von AIST versprochenen TMR-Schreibköpfe soll sich somit wenigstens verdoppeln. (kh)

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