Stift-Computing-Pionier Go verklagt Microsoft

05.07.2005
Der einstige Stift-Computing-Pionier Go möchte Microsoft verklagen. Klagepunkte sind Verhinderung von Wettbewerb, Diebstahl

Vor einem Gericht in San Francisco hat Pen Computing-Pionier Go eine Klage gegen Microsoft eingereicht. Die Redmonder hätten Go daran gehindert, in den Markt für PC-Betriebssysteme einzusteigen. Go fordert Schadensersatz in noch nicht benannter Höhe.

Jerrold Kaplan, Go-Gründer, macht geltend, Microsoft habe gegen seine Firma dieselben Taktiken wie gegen Netscape, Sun, Novell und andere angewandt.

Darüber hinaus soll der Redmondern Softwerker Technologie von Go gestohlen und pikanterweise Investor Intel bedroht haben. Go wirft Microsoft vor, Compaq, Fujitsu, Toshiba und weitere PC-Hersteller gehindert zu haben, das Go-Betriebssystems einzusetzen.

Microsoft wies diese massiven Anschuldigungen zurück. "Diese Behauptungen gehen fast 20 Jahre zurück", sagte Sprecherin Stacy Drake. "Sie waren damals unbegründet und sind es heute auch."

Go war nach erfolglosen Jahren 1994 an eine AT&T-Tochter verkauft worden. 1996 wanderten die rechtlichen Ansprüche zu Lucent Technologies; seit April dieses Jahres hält sie wieder Go-Gründer Kaplan.

Handschrifterkennung, Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger erstmals im Markt angeboten, ist bis heute problematisch. Nachdem die Kombination von Algorithmen und Methoden zur Erkennung von Handschriften bis heute problematisch ist, konnte keine der angebotenen Lösungen wirklich überzeugen. Vor allem die freie Handschrift mit ihrer Menge individueller Charakteristika wirft Probleme auf, die derzeit angebotene Handschriftenerkennungs-Softwares meist überfordern.

Dennoch hat Microsoft Ende 2001 die Windows XP Tablet PC Edition auf den Markt gebracht. Doch auch diese Kombination aus spezieller Hard- und Software wartet noch auf den Durchbruch.

Erfahrene Tablet-Benutzer können jedoch die Rate, mit der ihre Handschrift erkannt wird, auf zwischen 90 und 97 Prozent steigern - vorausgesetzt, sie gewöhnen ihre Handschrift so um, dass die Erkennungssoftware mit genügend spezifischen Buchstabenmerkmalen wie zum Beispiel Krümmung der Buchstaben, deutliche Auf und Abstriche et cetera versorgt wird. Algorithmen zu Berechnung der räumlichen Beziehungen zwischen den Buchstaben beziehungsweise Linien sowie weitere komplexe Methoden tun ein Übriges, um die Erkennungsrate möglichst hoch zu halten. (wl)

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