Eine neue Studie des Netzwerks stimme.at zeigt , dass auch Stimme und Sprechweise die Karriere beeinflussen. Denn die Stimme sorgt machtvoll, aber unbewusst für Faszination, Sympathie und Durchsetzungsvermögen bei Medienauftritten, Präsentationen, am Telefon und im Kundenkontakt. Den größten Unmut rufen mangelnde Stimme und Sprechweise bei Präsentationen, Vorträgen, Bewerbungsgesprächen, Sitzungen und Schulungen hervor. Doch mangelt es an Kriterien, den Karrierefaktor Stimme auch objektiv zu bewerten. Überraschendes Potential: Nur 43 Prozent der Führungskräfte in Deutschland und Österreich werden als sehr sicher im Ausdruck eingeschätzt.
Stimme wirkt
91 Prozent der Befragten ziehen Bewerber mit guter Stimme und Sprechweise anderen Bewerbern vor. Neben anderen Schlüsselqualifikationen kommt der Ausdrucksfähigkeit somit überraschend hohe Bedeutung zu. 53 Prozent halten die Stimme in Bezug auf die Karriere für "bedeutend". 23 Prozent halten die Stimme für eine Führungskarriere sogar für "sehr bedeutend".
Eine "gute Stimme" wird dabei jenen attestiert, die mit kräftiger Stimme auftreten, klar und deutlich sprechen und begeistern. "Gut ankommt, wer stimmlich sicher wirkt und seine Stimme führen und flexibel einsetzen kann. Vollklingende mittlere Stimmlagen werden hohen oder betont tiefen vorgezogen", sagt Studienautorin Helene Karmasin.
Eine gute Stimme ist also mehr als Wohlklang. Sie bedeutet: Prägnant und klar wirken, Aufmerksamkeit schaffen, sich durchsetzen, gut ankommen, in Erinnerung bleiben, zu Wort kommen, zu Ende sprechen dürfen und inhaltlich gut verstanden werden.
Stimme wirkt unbewusst und fasziniert
82 Prozent der Befragten sagen aus, dass Stimme eher unbewusst wirkt. Das zeigt sich auch in der Einschätzung hinsichtlich Faszination (Notenwert 1,6), Sympathie, Dominanz und Dynamik (je 1,8), sowie Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen (je 1,9). Die unbewusste Wirkung der Stimme schlägt sich auch in Bewerbungsgesprächen nieder. Bei der Personalauswahl erfassen 73 Prozent der Befragten Stimme und Sprechweise der Kandidaten nach subjektivem Eindruck, nur 23 Prozent legen objektive Bewertungskriterien zugrunde.