Sun gibt neue Java-Version frei

11.12.2006
Java 6 alias "Mustang" war für Oktober 2006 angekündigt. Jetzt hat Sun die Version 6 der "Java Platform Standard Edition" (SE) frei gegeben

Java 6 alias "Mustang" war für Oktober 2006 angekündigt. Jetzt hat Sun die Version 6 der "Java Platform Standard Edition" (SE) frei gegeben Sie enthält auch die integrierte Entwicklungsumgebung NetBeans 5.5 für Java SE 6. Java SE 6 wird erstmals als Open Source-Version angeboten, so dass sie den Bestimmungen der GPL unterliegt.

Bei Java SE 6 habe die Entwicklergemeinschaft sich insbesondere auf die Problemfelder Web 2.0, Diagnose, Überwachung und Management sowie Script-Erweiterungen für den Desktop-Einsatz, insbesondere für Microsofts Vista, konzentriert, sagte Donatus Schmid, bei Sun Deutschland für das Marketing verantwortlich. Er verwies auf über 330 externe Entwickler und 160 Unternehmen, die sich als Tester um die neue Version bemüht haben. "Der Beitrag der Community ist offensichtlich", lautete das Lob von Schmid.

Der Aufgabenstellung zufolge wurde erstmals ein Framework für fremde Skriptsprachen wie PHP, Python und Ruby implementiert; zudem ist die Rhino JavaScript Engine von Mozilla vorkonfiguriert in der Java SE 6 Plattform enthalten. Zudem, um Entwicklern Web 2.0-Applikationen zu erleichtern, enthält die neue Java-Version einen kompletten Client-Stack für Webservices. Er unterstützt Web Services-APIs wie JAX-WS 2.0 und JAXB 2.0 (Java API for XML Web Services), Stax und JAXP Insgesamt, sagte Schmid, habe man die neue Version in Sachen "Virtualisierung" und Java-fremde Entwicklungen "geöffnet" - eine vorsichtige Umschreibung der Einsicht, dass an Microsoft und Dotnet kein Weg vorbei führt..

Überhaupt wurde der Vorherrschaft von Microsoft auf dem Desktop Tribut gezollt: Java SE 6 beziehungsweise NetBeans 5.5 enthalte eine Reihe von GUI-Beschleunigern und Optionen für die Desktop-Darstellung. Allerdings soll erst Java SE 7, für 2008 geplant, eine native Unterstützung für Vista enthalten.

Um Diagnose, Überwachung und Management von Java-Applikationen auf einem System zu verbessern, spendierten Entwickler und Sun Java 6 unter anderem eine erweiterte Unterstützung von Suns dynamischem Tracing-Framework "DTrace". DTrace ist ein Teil von Solaris 10. Ferner enthält das Java Development Kit (JDK) die Datenbank Java DB. Diese Apache Derby-Variante benötigt lediglich zwei MByte Speicher und kann ohne Administration bei kleinen Anwendungen wie zum Beispiel Kassensysteme eingesetzt werden.

Java SE 6 steht ab sofort für Linux, Solaris und Windows zum Download bereit. (wl)

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