Nach EU-Kartellverfahren

Taiwans LCD-Hersteller meiden nun Samsung-Komponenten

28.12.2010
Nach dem EU-Kartellverfahren, in dem Samsung als Hauptkronzeuge von Bußgeldern verschont worden war, wollen Taiwans LCD-Panel-Hersteller Komponenten offenbar von anderen Quellen beziehen.

Nach dem EU-Kartellverfahren, in dem Samsung als Hauptkronzeuge von Bußgeldern verschont worden war, wollen Taiwans LCD-Panel-Hersteller Komponenten wie etwa MLCCs (Multi-Layer Ceramic-Chip Capacitors) offenbar von anderen Quellen beziehen. Das berichtet jedenfalls die chinesischsprachige "Economic Daily News" (EDN).

Wer wie Samsung ein Kartell aufdeckt und Beweise zur Aufklärung liefert, dem wird sein Bußgeld von der EU zum Teil oder in dem Fall ganz erlassen.
Wer wie Samsung ein Kartell aufdeckt und Beweise zur Aufklärung liefert, dem wird sein Bußgeld von der EU zum Teil oder in dem Fall ganz erlassen.

Chimei Innolux (CMI), Taiwans größtere Panel-Hersteller, hat von der EU-Kommision mit 300 Millionen von 649 Millionen Euro Anfang Dezember 2010 wegen Preis- und Produktionsmengenabsprachen zwischen den sechs führenden LCD-Panel-Herstellern die höchsten Bußgelder aufgebrummt bekommen.

Samsung war wie gesagt als Hauptkronzeuge völlig von Bußgeldern befreit worden, LG Display hat trotz 50 Prozent laut der 2002 verabschiedeten Kronzeugenregelung immer noch 215 Millionen Euro zu zahlen, Taiwans Nummer zwei AU Optronics (AUO) ist mit einer Forderung von 116,8 Millionen Euro noch relativ glimpflich davongekommen.

Wie es in dem EDN-Artikel heißt, wollen die vier Panel-Hersteller aus Taiwan, die mit auf der EU-Anklagebank saßen, ihre Komponenten künftig möglichst von einheimischen Lieferanten beziehen. Nach der Verkündung des Urteils aus dem EU-Kartellverfahren haben einige Hersteller der Insel schon Vergeltungsmaßnahmen gegen Samsung in Aussicht gestellt. (kh)

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